Allgemein

Frankreichaustausch 2020

Schüleraustausch als Drittortbegegnung

In diesem Schuljahr wurde so viel für die Begegnung zwischen deutschen und französischen Schülern geplant wie selten – und doch kam alles anders.

Der zunächst geplante gegenseitige Besuch unserer Neuntklässler/innen und der Seconde Euro des Lycée Saint Exupéry in Fameck konnte zum ersten Mal nicht stattfinden, weil unter den französischen Schülern zu wenige waren, die einen Gast in ihrer Familie aufnehmen konnten.
Das deutsch-französische Lehrerinnenteam (auf unserer Seite Sabine Groher und Diana Haufe) war sofort entschlossen, eine Alternative zu finden.

Darum entwickelten wir kurzfristig eine Drittortbegegnung als Rundreise entlang der deutsch-französischen Grenze. Ein wirklich schöner Plan:
Am 17 März sollte es mit 15 deutschen Schülerinnen und Schülern im Bus nach Fameck gehen, wo wir in der Schulkantine essen und einen Besuch beim Bürgermeister machen wollten. Dann wollten wir zusammen mit den französischen Schülern und Lehrerinnen nach Colmar im Elsass fahren. Dort war für drei Übernachtungen eine Jugendherberge gebucht, von der aus wir schöne Tagestouren durch Colmar und Freiburg organisiert haben. Am vierten Tag sollte die Rückreise über Fameck zurück nach Schlüchtern führen.

Das deutsch-französische Lehrerinnenteam hat alle Reiseetappen an einem Wochenende erkundet und die Jugendherberge getestet. Bei mehreren Vorbereitungstreffen haben sich unsere Teilnehmer/innen auf diese Tour vorbereitet, Referate geplant, Orte recherchiert, Briefe an ihre Austauschpartner geschrieben, Antworten erhalten und sich intensiv auf diese Reise gefreut.

Wer konnte wissen, dass uns die Corona-Pandemie dazwischen kommen und alles unmöglich machen würde. Zunächst wurde den Franzosen der Grenzübertritt nach Freiburg verboten, dann wurde das Département Haut-Rhin, in dem Colmar liegt, zum Risikogebiet und schließlich die ganze Region Grand Est, zu der auch Fameck gehört. Schließlich wurde auch in Deutschland jede Klassenfahrt und Exkursion abgesagt.

Was bleibt uns also? Gar nicht so wenig. Die Schüler haben schon mal einen neugierigen Blick auf unsere Partnerstadt und -schule und auf die Region, in der sie liegen geworfen und regen Kontakt mit ihren französischen Freunden gepflegt.
Eine fünftägige, ganz ähnliche Fahrt, ist bereits für das kommende Schuljahr angedacht, aber noch ist leider nicht absehbar, ob das schon wieder möglich sein wird.
Am letzten Schultag vor dem „Shutdown“ der hessischen Schulen konnten wir noch einmal einige der deutschen Austauschschüler/innen zusammenholen und ein Bild machen, das uns zuversichtlich stimmt.

Sabine Groher, OStRn