AllgemeinOberstufe und Abitur

Einmal quer durch Deutschland – Kursfahrten 2021

Nachdem bereits die Berlinfahrt der E-Phase 2020 abgesagt werden musste, haben die Abiturkurse die Chance ergriffen, um noch ein letztes Mal gemeinsam die Welt außerhalb der Klostermauen zu erkunden. Da es uns von Seiten der Politik nur erlaubt war, deutschlandweit zu reisen, verschlug es die Leistungskurse Mathematik und Sport nach Dresden, die LK Biologie und Englisch machten sich auf den Weg nach München, während der Politik- und Wirtschaftsleistungskurs sowie der Deutsch-LK ihre Reise nach Berlin antraten.

Passend zur Bundestagswahl am 26. September reisten die beiden Kurse am Wahlsonntag nach Berlin. Nach Ankunft im Hotel begaben sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Tutoren in Richtung Berlin Mitte, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Direkt neben den Teilnehmern des Berlin-Marathons entlang und durch das Brandenburger Tor hindurch landete die Gruppe so pünktlich zur Verkündung der Wahlergebnisse am Reichstagsgebäude. Der erste Tag klang gemeinsam am Spree-Ufer aus, mit Gesang, Koalitionsdiskussionen und Faust-Zitaten – eben typisch Deutsch und PW-LK. Im Laufe der nächsten fünf Tage erlebten die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten hautnah die Geschichte der DDR, unter anderem im ehemaligen Gefängnis Hohenschönhausen, im Stasi-Museum, bei einer Führung der „Berliner Unterwelten“ und bei einem Spaziergang entlang der Berliner Mauer. Auf dem Programm stand außerdem ein Ausflug nach Potsdam zum Barock-Schloss Sanssouci, der angrenzenden Bildergalerie und einem Besuch der Innenstadt. Den letzten Tag verbrachten die Kurse im Bundestag – auf der Reichstags-Kuppel auch in den Plenarsaal lunzend, um vielleicht doch den ein oder anderen Politikprominenten zu entdecken. Nach fünf spannenden und lustigen Tagen mit recht kurzen Nächten ging es freitags zurück in Richtung Heimat und Schulalltag.

Auch der Sport- und Mathematikleistungskurs erkundete in Begleitung ihrer beiden Tutorinnen den Osten Deutschlands. Mit dem Bus in Dresden angekommen, besichtigten die beiden Kurse die Stadt zunächst zu Fuß bei einer Stadtführung, die sie unter anderem an der Semperoper, dem Zwinger und der Frauenkirche vorbeiführte. Ihrem Sportprogramm verpflichtet ging für die Dresdner-Reisegruppe außerdem auf eine Schlauchboottour auf der Elbe und auf eine Wanderung durch die Sächsische Schweiz. Naturidylle und Team-Building auf dem Wasser wechselten sich ab mit politisch-geschichtlichen Programmpunkten wie zum Beispiel dem Besuch des Dresdner Landtags mit anschließendem Abgeordnetengespräch. Außerdem ging es für die Kurse, passend zur noch immer anhaltenden Pandemie, ins Dresdner Hygienemuseum sowie in das Stasi-Gefängnis „Bautzner Straße“. Im Laufe der drei vollen Tage haben die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise Dresden und die Natur außerhalb der Stadt kennengelernt sowie deutsche Geschichte und Politik hautnah miterlebt.

Oktoberfest, Weißwürste und Markus Söder – an welche Stadt denkt man unmittelbar? Richtig: München. Die Schülerinnen und Schüler des Englisch- und Biologieleistungskurs begaben sich zusammen mit ihren Tutoren auf die einwöchige Reise ins schöne Bayern. Einer der Tutoren hatte bereits in München studiert, weshalb er den Kursen eine exklusive Stadtführung bieten konnte. Nach der Erkundung der Münchener Altstadt wurde der Tag mit einem lauschigen Abend im Olympiapark beendet. Die Woche der Münchener bestand aus einem kulturellen und geschichtlichen Programm, das durchaus auch Zeiträume für Freizeitaktivitäten eröffnet: So war ein Besuch im Zoo eine schöne Möglichkeit, um das Wissen des LK Biologie über Tierarten aufzufrischen; bei der Besichtigung einer Bierbrauerei konnten die Schülerinnen und Schüler ihr bisher biologisches Wissen über die alkoholische Gärung erweitern; ein Besuch in der Therme bot die Möglichkeiten zur Entspannung. Am Sonntag ging es für die Lernenden in die Frauenkirche mit einem anschließenden Gottesdienstbesuch. Das kulturell ausgebaute Programm führte die Gruppen zudem in die Pinakothek der Moderne sowie zu einem Theaterbesuch ins Residenztheater. Am letzten Tag fanden sich die beiden Kurse im Konzentrationslager Dachau zusammen, um gemeinsam die Tragweite der NS-Ideologie erfahren zu können. Alles in allem erlebten die Schülerinnen und Schüler ein harmonisches Beisammensein in der Gesamtgruppe, Tage voller Kulturgeschichte und Spaß – alles in allem Tage, die ihnen in guter Erinnerung bleiben werden.

Abschließend lässt sich festhalten, dass alle drei Kursfahrten den UvH-Schülerinnen und Schülern ohne Frage sehr viel Freude bereitet haben und ­– vor allem nach eineinhalb Jahren Pandemie – eine tolle Abwechslung zum Schulalltag waren. Zurück in der Schule, geht es jetzt genau da weiter, wo vor Beginn der Fahrt aufgehört wurde: Stochastik, Goethes Faust und Abiturvorbereitungen – der Countdown läuft…

Text: Lara Reichel, Schulsprecherin sowie Paula Hüller, Schülerin der Q3

Bildquellen: Pixabay und private Bestände
Gestaltung: Gaby Stepan, StRn