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Von Harvester bis Kaiserschnitt – Das Praktikum 2021

Alle Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase des Ulrich-von-Hutten Gymnasiums hatten nach den Herbstferien das Glück, ihr zweiwöchiges Betriebspraktikum in einem Unternehmen absolvieren zu können. Pandemiebedingt musste mit vielen Absagen umgegangen werden. Als diese Hürde schließlich genommen war, konnte die Schülerschaft interessante Erfahrungen in der Arbeitswelt machen, wie z. B. die Arbeit eines Harvesters im Wald, die im OP-Bereich vorgenommenen Kaiserschnitte, das Entwerfen von Häusern, das Planen von Küchen, die Konstruktion von Spezialmaschinen oder auch das schlichte Anbringen einer Lampe.

Im Unterricht wurden die Erwartungen und die Praxiserfahrungen der Schülerinnen und Schüler aufgegriffen:

Erwartungen der Schülerinnen und Schüler an das Praktikum

Anne lässt uns daran teilhaben, wie sie eine Kreistagssitzung des MKK erlebt hat

Am 29.10.2021 gab es zwei Themen für den Tagespunkt „Aktuelle Stunde“. Als erstes setzte sich die FDP für die Zukunft des Joh-Arials in Gelnhausen ein und beschwerten sich über das bisherige Vorgehen der führenden Parteien. Der zweite Punkt war der Hochwasserschutz im MKK für den sich Bündnis 90/Grünen eingesetzt haben, aufgrund der Ereignisse in Bezug auf Hochwasser im Verlauf dieses Jahres. Wenn die Parteien ihre Wortmeldungen, wenn bedarf ist, vorgetragen haben, werden die Mitteilungen des Kreisausschusses berichtet. Danach trägt der Vorsitzende den bisherigen Haushaltsbericht vor und übergibt das Wort wieder an den Sitzungsleiter, der die anstehende Wahlen eröffnet. Anschließend trägt der Vorsitzende den bisherigen Haushaltsbericht vor und übergibt das Wort wieder an den Sitzungsleiter, der die anstehende Wahlen eröffnet.

Am 29.10.2021 standen 25 Themen zur Wahl an. Zu jedem Thema können die Fraktionen Wortmeldungen beitragen, die entweder im Voraus bekannt gegeben wurden und auf der Tagesordnung vermerkt sind oder spontan eingereicht werden. Jede Partei kann, wenn sie den Bedarf sieht, ihre Meinung zu einem Thema äußern und so ihren Standpunkt klarmachen. Während den Wahlen verfallen die verschiedenen Parteien miteinander in Diskussionen und versuchen natürlich so viele von den anderen von ihrem Standpunkt zu überzeugen. Bei diesen Reden konnte man sehen, wie wichtig die Überzeugungskraft des Redners in der Politik ist und wie einfach ein guter Punkt, der zwar plausibel und logisch war, nicht zu den Zuhörern durchgedrungen ist und so auf keine Zustimmung getroffen hatte, weil der Redner zu unsicher war oder keine Spannung erzeugen konnte. Das Reden ist in einer solchen Sitzung mehr ein Instrument, als nur ein Mittel um sich selbst zu äußern.

Wenn Beschlüsse auf Uneinigkeiten stießen, wurde ein Runder Tisch ins Leben gerufen, bei dem nochmal das Thema von Grund auf diskutiert wurde oder es ein Änderungsantrag beantragt, weil sich die Parteien nicht einig werden konnten. Ein Runder Tisch oder ein Änderungsantrag geben die Möglichkeit ein Thema nochmal aufzuschieben. Es sind Arten von Instrumenten, wie es sie auch in anderen Berufsgruppen gibt. Der letzte Punkt einer Tagesordnung ist immer die schriftliche Beantwortung der Anfragen der verschiedenen Parteien. Das übernimmt der Kreistagsausschuss allein und der Sitzungsleiter erklärt die Sitzung für beendet, in diesem Fall um 15.15 Uhr nachmittags.

Als Schüler zu sehen, wie engagiert die verschiedenen Personen ihre Ansätze und Standpunkte durchsetzen, war faszinierend. Zu sehen, wie die Stimmung im Saal hin und hergerissen wird und für oder gegen etwas benutzt wurde, konnte ich mir zu Anfang nicht vorstellen. Dass in der Politik rasante Diskussionen geführt werden oder auch mal ein Redner versucht wird zu verunsichern, ist zwar nicht etwas, was man nicht erwartete hätte, jedoch ist es vorher nicht greifbar gewesen, wie viel es im Wirklichen ausmacht und die Einstellungen auch wirklich verändern kann.

Es war für mich interessant zu sehen, wie die Personen Feuer und Flamme für ihre Partei und deren Ideen waren und dies auch dem Zuschauer vermittelten. Es wird nicht nur nüchtern gearbeitet ohne Emotionen, sondern es wird jedem einzelnen ins Gewissen geredet, was die verschiedensten Reaktionen hervorbrachte. Dieses Zusammentreffen der verschiedenen Meinungen und Ideen zu sehen und wie versucht wird, es doch jedem Recht zu machen so gut es geht, war sehr interessant. Politik live ist doch anders als man es sich vorstellt und man merkt, dass die Beteiligten mit Leidenschaft arbeiten müssen, um eine solche Überzeugungskraft aufzubringen.

Anne Fleischhauer, 11a

Florian vergleicht seine zwei Schulpraktika

In der Schullaufbahn des Ulrich-von Hutten Gymnasiums gibt es zwei Praktika, die ein Schüler absolviert, wenn er bis zu seinem Abitur auf dieser Schule bleibt: Eins in der 9. Klasse, eins in der E-Phase.

Ich habe mich in der 9. Klasse für ein Praktikum im handwerklichen Bereich entschieden. Ich war in einer Möbelwerkstatt in meiner Region. In der E-Phase habe ich mich dazu entschlossen in eine Anwaltskanzlei zu gehen.

Das Berufsfeld des Schreiners ist ein rein handwerkliches Aufgabenfeld, das des Anwalts ein juristisches und menschliches Aufgabenfeld. Ein Vergleich zwischen diesen Berufen zu ziehen ist demnach sehr schwierig.

Ich habe für mich dabei festgestellt, dass ein handwerklicher Beruf nichts für mich ist, da mich Themen wie der Holzbau usw. nicht genügend interessieren. Im Vergleich zu anderen Berufen ist diese Tätigkeit sehr anstrengend für den Körper. Die Aufgaben eines Anwalts gehen auf die geistige Substanz. Ein Anwalt trägt sehr viel Verantwortung in z. B. einem Rechtsstreit und hat die Aufgabe, dem Richter bei der Rechtsfindung zu helfen und seine Mandanten zu vertreten.

Der größte Unterschied liegt  für mich in der Akzeptanz und Wertschätzung . In diesem Praktikum gehe ich auf und kann mithelfen. Die Arbeit, die ich verrichte, ist wichtig für die Kanzlei und ich als Praktikant kann etwas vorantreiben. Ich fühle mich gebraucht.

Abschließend kann ich sagen, dass mir beide Praktika etwas in meinem Leben gebracht/bringen wird, da ich sowohl in der 9. Klasse als auch in der E-Phase immer mit einer Wissenserweiterung wieder in die Schule gegangen bin und Berufserfahrung gesammelt habe. Jeder interessiert sich für verschiedene Gebiete, bei meinem Fall ist es das juristische Gebiet. Daher wird sich jeder für sich selbst entscheiden, welchen Berufsweg er in der Zukunft einschlagen möchte. Die Praktika haben uns dazu Gelegenheit gegeben zu sehen, welche Berufsfelder es beispielsweise sein könnten.

Florian Gehne, 11a

Positive Erfahrungen im Praktikum

Den Unternehmen sei herzlich dafür gedankt, dass sie unserer Schülerschaft die Praktika und Einblicke in verschiedene Berufsfelder ermöglicht haben.

Gaby Stepan, StRn