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Von Feuerwanzen, Eisvögeln und Kohlmeisen – klein aber fein: die Ökologie-AG

Die Tier- und Pflanzenwelt auf unserem Schulgelände zu erkunden: Dieses Ziel hat sich die Ökologie-AG in diesem Schuljahr gesetzt. Wir unternehmen dafür regelmäßig Exkursionen und protokollieren dabei die Tiere und Pflanzen mit ihren besonderen Erkennungsmerkmalen. Für die Pflanzenbestimmung nutzen wir nicht nur Bestimmungsschlüssel, sondern auch die kostenlose App „Flora incognita“, die wir jedem nur empfehlen können. Bei unseren Rundgängen machen wir interessante Verhaltensbeobachtungen (z. B. Flugformen der Vögel unterscheiden) und wir erfahren eine ganze Menge wissenswerter Fakten. Hier einige Beispiele:

Wer stibitzt die Fische aus unserem Schulteich?

Der Eisvogel mit seinem langen, kräftigen Schnabel ist mit seiner orange-blauen Färbung außergewöhnlich farbenprächtig. Man kann ihn an unserem Schulteich beobachten, wenn er einen Baum am Ufer als Sitzwarte nutzt, nach Fischen Ausschau hält und sich dann blitzschnell ins Wasser stürzt.

Ein echter „Hingucker“: der farbenprächtige Eisvogel ist Nahrungsgast an unserem Schulteich

Welche rot-schwarz-gefärbten Tiere besiedeln zu Hunderten die Linden auf dem Schulhof?

Eine rot-schwarze Färbung dient im Tierreich häufig zur Warnung. So ist es auch bei den Feuerwanzen, die damit ein Signal aussenden, dass sie ungenießbar sind. Somit wissen mögliche Fressfeinde, dass ein Verzehr ihnen nicht gut bekommen würde. Anhand des „Wanzendreiecks“ auf ihrem Rücken lässt sich diese Insektengruppe übrigens leicht von den ähnlich aussehenden Käfern unterscheiden.

Da einheimische Wanzenarten (bis auf die Bettwanzen) nur an Pflanzen saugen, sind sie übrigens für Menschen völlig ungefährlich.
Feuerwanzen (und ihre Larven) finden wir im Sommer und Herbst zu Hunderten am Stamm der großen Linden auf dem Schulhof

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Besonders schön durch die geometrischen Muster auf ihrem Rücken: Feuerwanzen an einer Linde

Wo werden hunderttausende Vogeldaten gesammelt?

Auf unserem Schulgelände befindet sich die Ökologische Forschungsstation. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Forschungseinrichtung sammeln seit über 50 Jahren wissenschaftliche Daten zur Biologie verschiedener Vogelarten. Wir waren bei Vogelberingungen dabei und erfuhren zum Beispiel, wie man das Alter von Kohlmeisen bestimmt und die Männchen von den Weibchen unterscheidet. Außerdem haben wir zugeschaut, wie die Vögel gewogen und vermessen wurden. Mit dem Leiter der Forschungsstation, Dr. Karl-Heinz Schmidt, diskutierten wir darüber, wie die zahlreichen Daten genutzt werden können und wir lernten das Phänomen der „Akinese“ kennen, eine Art Totstellreflex, dessen Nutzen bei Vögeln noch nicht abschließend erforscht ist.

Karl-Heinz Schmidt demonstriert die Datenerfassung bei einer Kohlmeise

Bericht von Anna-Karoline Kaiser (6a) und Cayden Kuykendall (6d)
Fotos: Roswitha Bornholdt, OStRn
Gestaltung: Gaby Stepan, StRn