Geschichte

Exkursion in die Vergangenheit: Frankfurt und der Nationalsozialismus

Der Nationalsozialismus prägt die internationale und besonders die deutsche Geschichte von der politischen Ordnung in der Welt bis in zahlreiche Familien hinein, die damals durch Vernichtung und Krieg Angehörige verloren haben oder vertrieben worden sind.

Diese gewaltigen, leidvollen, zumeist aber auch schrecklichen und verbrecherischen Ereignisse der Zeit von 1933 bis 1945 provozieren für Kinder und Jugendliche heutzutage häufig die Frage nach dem Warum.

Warum kam es zum Holocaust?

Warum entstand der Zweite Weltkrieg?

Warum haben die Deutschen sich mehrheitlich hinter die Ziele Hitlers gestellt
und wurden dadurch auch selbst zu Tätern?

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, haben die Klassen 10b und 10c Exkursionen nach Frankfurt am Main unternommen. Ziel war das Historische Museum der Stadt Frankfurt, das seit Herbst 2021 die Ausstellung Frankfurt und der NS zeigt und so das Stadtleben in der Zeit des Nationalsozialismus erfahrbar macht.
Die Klasse 10b besuchte außerdem das Wollheim Memorial auf dem Universitätscampus Westend, das im Jahr 2008 zu Ehren von Norbert Wollheim, einem ehemaligen Mitglied des Zentralrats der Juden und Zwangsarbeiter des Konzerns I.G.-Farben im Konzentrationslager Auschwitz, gestiftet worden ist. Die Schülerinnen und Schüler haben hier vor Ort erfahren, dass in der Unternehmensgruppe der I.G.-Farben seit den 1920er Jahren der Stoff Zyklon B hergestellt wurde, der zwischen 1942 und 1944 in den deutschen Vernichtungslagern zur massenhaften und systematischen Ermordung von Menschen diente. Von Frankfurt aus wurde der Konzern, einschließlich der unzähligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, verwaltet.

Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c mit
Herrn Dr. Baumbach vor dem
Historischen Museum der Stadt Frankfurt

Lehrkraft mit der Klasse 10b auf demUniversitätscampus Westend

Am Workshop Jugendlich sein in Frankfurt in der NS-Zeit teilgenommen hat die Klasse 10c. Hierbei haben die Schülerinnen und Schüler verschiedene Biographien von Heranwachsenden erarbeitet, die ein differenziertes Bild vom Leben zwischen 1933 und 1945 zeichneten. Anhand der Quellen wurde deutlich, dass zum Beispiel die Beteiligung an den Aktivitäten der Hitlerjugend damals vielfach von den Kindern begeistert angenommen wurde.

Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Andere Jugendliche aber engagierten sich während des Zweiten Weltkriegs im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, wodurch sie sich in große Gefahr begaben. Zum Abschluss des Workshops führten die Arbeitsgruppen durch einzelne Bereiche der Ausstellung im Historischen Museeum und präsentierten ihre Ergebnisse mit Bezug zu den ausgestellten Exponaten der untersuchten historischen Personen.

Im Historischen Museum
Workshop Jugendlich sein in Frankfurt in der NS-Zeit


Dr. Hendrik Baumbach, Referendar für Geschichte und Mathematik

Gestaltung: Gaby Stepan, StRn