KunstSchulleitung

Die Welt mal anders sehen!

Das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium hat die Nähe zur weltweit größten Ausstellung für zeitgenössische Kunst ganz intensiv genutzt, um den Schülerinnen und Schülern ab Klasse 9 Einblicke in aktuelle künstlerische Positionen zu vermitteln.

So besuchten wir an 2 Tagen, unterstützt von Förderverein des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums, die Documenta fifteen in Kassel mit je zwei Kunstkursen unterschiedlicher Jahrgangsstufen.

Kunstvermittler der Ausstellung, die sogenannten sobat-sobat begleiteten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen durch die Kunstausstellung und initiierten einen regen Austausch über die Kunstwerke. Dieser Austausch regte die Kurse dazu an.

In eigenen kleinen praktischen Arbeiten „Boxes“, die fremdartigen Eindrücke der neu entdeckten Kunstwelten mit dem vertrautem zu verknüpfen und künstlerisch umzusetzen. Die Ergebnisse werden bald für alle zu sehen sein.

Vielen Dank an den Förderverein des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums für die finanzielle Unterstützung dieser Fahrt!

Text: Heidrun Breitschwerdt und Corinna Kuschnick

Aufnahme der gesamten Gruppe der ersten Fahrt
WPU Kurs Künstlerischer Ausdruck, Klasse 9 mit Frau Kuschnick
Grundkurs Kunst der Q2 mit Frau Breitschwerdt
Gruppenaufnahme der Kunstkurse Q1 von Frau Breitschwerdt und Frau Kuschnick –
2. Fahrt
Vor dem Fridericianum
Besuch der Documenta fifteen in Kassel ~
Ein Erlebnisbericht von Frida

Alle fünf Jahre findet die Documenta, eine der weltweit berühmtesten zeitgenössischen Kunstausstellungen, statt. So hatten wir in diesem Jahr das Glück, die Documenta in Kassel – also direkt „vor der Haustür“- zu haben. Frau Breitschwerdt und Frau Kuschnick ergriffen daher die Chance und besuchten mit Schülerinnen und Schülern des Grundkurses Kunst Q2 und des WPU-Kurses “künstlerischer Ausdruck” der Klasse 9 die Ausstellung. Einen Tag lang war es uns möglich, verschiedenste Bereiche der Documenta zu erkunden.

Ruangrupa bedeutet übersetzt so viel wie „künstlerischer Raum“ und ist der Name eines indonesischen Künstlerkollektivs. Dieses Kollektiv übernahm in diesem Jahr die künstlerische Ausgestaltung der Documenta. Der erschaffene künstlerische Raum und die damit verbundenen Möglichkeiten des Austauschs im sogenannten lumbung markierten die Grundidee. Kunst sollte als Interaktion und Diskussion, als Austausch und Zusammenarbeit verstanden werden. Eine zentrale Rolle bei lumbung-Wissen nehmen die sobat-sobat ein, die Kunstvermittler:innen der Documenta fifteen.

Im Gespräch mit sobat-sobat
Im Garten von WH 22

An diesem Tag fuhren wir mit dem Zug nach Kassel und trafen im Ausstellungsgebäude WH22 (Werner-Hilpert-Str. 22) unseren sobat. WH22 ist ein ehemaliger Nachtclub, der im Rahmen der Documenta fifteen als Galerie und Ausstellungsraum u. a. für ein palästinensisches Künstlerkollektiv genutzt wird. Darüber hinaus dient er anknüpfend an die Kunstwerke der Documenta auch als Save-Space für marginalisierte Gruppen, in diesem Falle queere, trans* Personen und PoC, beispielsweise für organisierte Club- und Konzertabende. Unser sobat bot uns innerhalb von zwei Stunden einen tiefen und meiner Meinung nach sehr interessanten Einblick in palästinensische Gegenwartskunst und -kultur.

Im Fridericianum

Den zweiten Teil des Tages durften wir selbst gestalten: Wir konnten uns frei aussuchen, welche der 32 Standpunkte wir uns ansehen wollten. So besuchten zum Beispiel einige Kleingruppen das Fridericianum. Auch hier wurde das Prinzip lumbung fortgesetzt: Künstlerinnen und Künstler arbeiteten mit Kindern und Jugendlichen zusammen und boten Möglichkeiten der interaktiven Teilnahme an.

Ausstellungsraum in St. Kunigundis
Workshop Can-Situation im WH 22 
Workshop
Can-Situation
Workshop Can Situation im Hübner-Areal – einer ehemaligen Fabrikhalle

Am Ende des Tages konnten wir nur einen kleinen Ausschnitt der Documenta besuchen und kennenlernen. Die politische und gesellschaftliche Dimension der Documenta fifteen, vor allem bezüglich der Kritik aufgrund von antisemitischen und rassistischen Vorwürfen, wurde uns erst nach dem Besuch in Kassel bewusst. Insofern hinterließ der Tag nicht nur bleibende Eindrücke einer Kunstausstellung, sondern auch von den Konflikten, die Kunst und ihre Interpretation mit sich bringen können.

Herzlichen Dank an Frau Breitschwerdt und Frau Kuschnick, dass sie uns diese Erfahrung ermöglicht haben.

Text: Frida

Texte von der Schülerin Frida Malz, Q3 sowie den Kunstlehrerinnen Frau Breitschwerdt und Frau Kuschnick
Fotos: OStRn Frau Breitschwerdt und StR Frau Kuschnick