AllgemeinLateinSchulleitung

Fines noti? Antike Grenzen unter der Lupe

Imperium sine fine – ein Reich ohne jegliche Grenze?*
Das Römerkastell Saalburg, 20 km nördlich von Frankfurt, in der Nähe von Bad Homburg. Vor 2000 Jahren erstreckte sich hier diese befestigte Grenze, die die zivilisierte Welt von den Barbarenstämmen der Germanen abgrenzte und Limes Germanicus genannt wurde.

Warum geht ein Barbar zur römischen Armee?*
Bei einem gemeinsamen Tagesausflug der Klassen 10a und 10b zum Römerkastell Saalburg erlebten die Schülerinnen und Schüler hautnah, wie sich die römischen Soldaten in Germanien fühlen mussten: Anfang November herrschten zwar frische germanische Temperaturen, aber glücklicherweise zeigte sich die Sonne den ganzen Tag über, sodass ein Aufwärmen jederzeit möglich war. Es wurde vieles über Germanen gelernt, die zu römischen Soldaten ausgebildet wurden, um schließlich die römische Staatsbürgerschaft zu erhalten.

Ein gigantisches Bauwerk* – was ist davon heute noch zu sehen?
Nach Klassen unterteilt erhielten die Schülerinnen und Schüler Führungen übers Gelände und durch einzelne rekonstruierte Gebäudeteile. Dort wurden beispielsweise der Aufbau einer cohors und deren Bewaffnung sowie das Leben eines römischen Soldaten thematisiert. Auf der Saalburg war die Cohors II Raetorum civium Romanorum („2. Kohorte der Räter römischen Bürgerrechts“), also eine knapp 500 Mann starke Infanterieeinheit, stationiert. Auch ergab sich die Möglichkeit, den berühmt gewordenen Pferdekopf zu inspizieren. Ursprünglich gehörte der Pferdekopf zu einem Reiterstandbild, welches vermutlich auf dem Forum der römischen Siedlung Waldgirmes aufgestellt war. Nach Ende der Siedlung wurde der Kopf sorgfältig in einem Brunnen in 6 Metern Tiefe zwischen Mühlsteinen deponiert und überdauerte so. Interessierte Menschen konnten obendrein einen Blick auf den Grabstein des Marcus Caelius werfen; dieser Grabstein ist bisher der einzige archäologische Beleg, der mit Sicherheit von der Varusschlacht kündet.

„Big business“ am Limes*
Nachdem einige ganz unrömisch Schnitzel mit Pommes auf Holzbänken in der Mittagssonne in der römischen Taverne aßen, schloss sich ein ca. 3km langer Rundgang an, auf dem es versteckte archäologische Denkmäler und anschauliche Rekonstruktionen römischer Wohnhäuser, Tempel und Heiligtümer zu entdecken gab.

Ein herzlicher Dank geht an den schulischen Förderverein, der für die Klassen den Eintrittspreis übernommen hat.

Vor der porta praetoria das obligatorische Abschlussbild

* Die Überschriften entsprechen den gerade im Unterricht bearbeiteten Lektionstexten unseres Lateinlehrwerkes Campus

Weiterleitung zum Saalburgmuseum

Andreas Schneider, StD