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„Nicht beschwichtigen lassen!“

Schule ohne Rassismus

Eine AG

Mit Clas Röhl, der auch schon als Projektkoordinator für Flüchtlinge in Schlüchtern tätig war, hatten die Lernenden der AG Schule ohne Rassismus einen prominenten Aktivisten gegen Rassismus und für die Unterstützung schutzbedürftiger Menschen zu Gast.

Ursprünglich als Projekt der Schülervertretung (SV) am UvH entstanden, wurde die Arbeitsgemeinschaft in diesem Halbjahr erstmals Teil des Ganztagsangebots der Schule. Clas Röhl hatte daraufhin sofort seine Bereitschaft signalisiert, als Gast von seinen Erfahrungen und Tätigkeiten zu berichten. Dabei betonte er, wie wichtig es ihm sei, auf Geschehnisse aufmerksam zu machen, die alle Menschen aus Schlüchtern und Umgebung direkt betreffen. Den Jugendlichen waren rassistische Vorfälle aus ganz Deutschland und sogar weltweit durch die Medien zwar durchaus präsent, was sich in den letzten Jahren aber direkt in Schlüchtern ereignet hatte, war den meisten hingegen weitgehend unbekannt. Genau darauf wollte der Gast jedoch aufmerksam machen.

Herr Röhl sowie
Schülerinnen und Schüler der AG

Röhl erinnerte etwa an Enver Simsek, das erste Opfer der rechtsextremen Terrorgruppe NSU, der selbst aus Schlüchtern kam. Gemeinsam wurde auch über einen anderen Fall gesprochen, der sich in der Stadt ereignet hatte. Dabei war im letzten Jahr ein 57jähriger aufgrund seiner Hautfarbe von mehreren Jugendlichen beleidigt und bedroht worden. Kommt es zu solchen rassistischen Übergriffen, so Röhl, seien die Menschen zu Recht bestürzt und zeigten Präsenz. Langfristig passiere dann aber meist zu wenig, um Probleme auch wirklich anzugehen und nachhaltig etwas zu verändern. Röhl selbst setzt sich daher für einen aktiven Umgang mit derartigen Taten ein, bei dem aus Fehlern gelernt wird und Gefahren auch in der Zukunft erkannt werden können.

Es war dem Gast bei seinem Besuch deutlich anzumerken, dass ihm der Einsatz für andere Menschen eine Herzensangelegenheit ist. Und so richtete Röhl im Anschluss an den gemeinsamen Erfahrungsaustausch einen klaren Appell an die Schülerinnen und Schüler:

Wenn ihr irgendeine Situation mitbekommt, in der ihr spürt, dass etwas nicht stimmt, dass hier ungerecht mit Menschen umgegangen wird, dann werdet aktiv! Lasst euch nicht beschwichtigen, sondern macht so etwas publik!
Nur so könnt ihr etwas erreichen.

Felix Hickisch
Latein & Ethik