AGsSchulleitung

Zickzack selbst genäht

In der dritten Woche nach den Sommerferien war es endlich soweit: Die AG Nähen startete.

Die Plätze waren heiß begehrt, deshalb mussten aus 41 Bewerberinnen und Bewerbern zwölf Teilnehmer/innen ausgewählt werden. Kein Wunder: Selbstgemachtes liegt voll im Trend.

Nähen will gelernt sein – Trockenübungen auf Papier dienen dem Vertrautwerden mit der Maschine und dem Erlernen erster Basics.

Zunächst machten sich die Schülerinnen und Schüle mit den Maschinen vertraut. Dazu gehörte auch, den Maschinen einen zu ihrem Sound passenden Namen zu geben. Außerdem können so die zwölf Maschinen auseinandergehalten werden. Sodann machten sich die Schülerinnen und Schüler mit den einzelnen Bestandteilen und ihren Funktionen vertraut, bevor die ersten Nähversuche als Trockenübung auf Papier vorgenommen wurden. Dabei arbeiteten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Papierbögen ohne Faden nähend von Geradstichen zu anspruchsvollen Rundungen und Zickzackmustern bis hin zu filigranen Figuren.

Dann hieß es „Ran an den Stoff!“ Das erste Projekt war ein Nadelkissen in Herzfom. Durch diese Form wurden die zuvor am Papier erlernten Techniken, wie etwa Rundungen und Spitze, aber auch Eckenformen durch Einschneiden der Nahtzugabe und Ausbeulen trainiert. Auch das Erstellen eines eigenen Schnittmusters, das korrekte Übertragen desselben auf den Stoff sowie der Umgang mit Nahtzugabe wurden erlernt.

Vom eigenen Schnittmuster bis hin zum fertigen Nadelkissen. Das erste Projekt wurde erfolgreich beendet.
Aksha Kajarooban (8d), Emma Engel (8c), Isabella Neumann (7a) und Malik Naffa (Q1) präsentieren stolz ihre Utensilos.
Ihre selbstgenähten Einkaufstaschen zeigen Cecile Feldmann (8d), Antonie Arnold (8d), Clara Zorrilla Herrmann (6b) und Leni Latus (6b).
Malik Naffa (Q1) veredelt seinen selbstgenähten Loop mit Zierstich passend zur winterlichen Jahreszeit.

Weitere Projekte wie Utensilo, Einkaufstasche und Loop folgten. Dabei lernten die Teilnehmer/innen auch, was beim richtigen Zuschnitt des Stoffes zu beachten ist, wozu Volumenvlies dient und wie sich das Nähen von Baumwoll- und Jerseystoff unterscheidet. Nebenbei wurden Handstiche, wie etwa die unsichtbare Naht zum Verschließen der Wendeöffnung, aber auch Zierstiche an der Maschine angewandt. Es ließ sich beobachten, dass auch das Einfädeln des Fadens mit der Zeit besser klappte. Ganz nebenbei bemerkten die Schülerinnen und Schüler, dass beim Nähen auch Geduld und Feingefühl gefordert sind.

Der Stoff für die Projekte stammt direkt aus Schlüchtern. Hier steht Frau uns Barbara Raab (Babsi) als Stofflieferantin in ihrem Laden Piekschön mit Herzblut zur Seite. Frau Simon fragte Frau Raab für eine Kooperation an und beide stellten bereits in den Sommerferien vor dem Start der AG vielfältige Stoffe zusammen, sodass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte.

Dem geschenkten Näh-Sortiment der Kinzig-Schule verdanken wir unter anderem passendes Garn in jeder erdenklichen zum Stoff passenden Farbe.

Damit die Schülerinnen und Schüler aber auch einmal selbst erleben konnten, was beim Stoffkauf zu beachten ist, und die Möglichkeit erhalten sollten, aus einer noch größeren Stoffauswahl aussuchen zu dürfen, besuchte die AG Nähen das Piekschön vor den Weihnachtsferien. Hier wählten sich die Teilnehmenden Stoffe für Innen- und Außenseite, Reißverschluss, Knöpfe, Bügelbilder und Borten für ein Kosmetiktäschchen aus, welches das nächste Projekt sein wird. Hier wird die Herausforderung das Einnähen eines Reißverschlusses sein. Nebenbei wurden die Schülerinnen und Schüler für die Bedeutung von regionalem Einkaufen sensibilisiert.

Außerdem haben sie mit Frau Raab und ihrem Team neben Frau Simon immer gute Ansprechpartnerinnen, um eigene Projekte zu Hause realisieren zu können. Zum Beispiel erfuhren sie direkt vor Ort, wie man den Schieber auf den Endlosreißverschluss anbringt.

Das wohl Schönste ist, andere für das eigene Hobby begeistern zu können und zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler ihre Kreativität beim Nähen ausleben. Jedes Objekt ist ein Unikat.

In nur neun Wochen ist viel passiert und sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch Frau Simon freut sich auf die nächsten Wochen, in denen noch einige Projekte verwirklicht werden sollen. So viel kann verraten werden: Auch Upcycling-Produkte werden dabei sein.

StRn Sophia Simon
Deutsch und evangelische Religion