AllgemeinErdkundeSchulleitung

Projekt Kolumbien – Deutschland

Kohletagebau in Kolumbien

Gewinner und Verlierer

Im Frühjahr 2022 führte der Geografie-Grundkurs Q2 von Frau Langer ein außergewöhnliches, mediengestütztes Projekt mit der Universidad ECCI in Medellín, Kolumbien durch (Vgl. https://www.uvhg.de/2022/07/06/medellin-schluechtern/).

Im Juli 2022 besuchte die kolumbianische Dozentin Frau Heredia Borja das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium. Im Beisein von Herrn Röder-Muhl entschlossen sich die Projektleiterinnen durch die fortgeführte konsequente Nutzung digitaler Medien wie eigens erstellter Homepage, Messenger-Dienste, E-Mail-Korrespondenz sowie Videokonferenzen den Kontakt aufrecht zu erhalten und der Zusammenarbeit durch ein weiteres Projekt Nachhaltigkeit zu geben.

Als Deutschland und weitere europäische Staaten zur Linderung der durch den Ukraine-Konflikt verschärften Energiekrise u. a. auf vermehrte Kohleimporte aus Kolumbien setzte, war das Projektthema Kohletagebau in Kolumbien – Gewinner und Verlierer gefunden.

Passend zum Thema der Q3 Nachhaltige Nutzung von Rohstoffen erstellten die Schülerinnen und Schüler aus Schlüchtern PowerPoint Präsentationen und Videos, die die Vor- und Nachteile des kolumbianischen Exports nach Deutschland und Europa beleuchteten.

Die kolumbianischen Studentinnen und Studenten sendeten aussagekräftige Videos mit aufschlussreichen Bildern aus dem Steinkohletagebau Guajira Cerrejon im Norden Kolumbiens. Er ist der größte Steinkohleabbau Lateinamerikas und einer der größten der Welt.

Die Zerstörung der Natur wurden hierin ebenso aufgezeigt wie Menschen, denen die Lebensgrundlage entzogen wird, da z. B. sauberes Trinkwasser sehr knapp geworden ist.

Die Schülerinnen und Schüler erfuhren weiterhin, dass häufig auch gravierende Menschenrechtsverletzungen mit dem profitablen Steinkohleabbau, der für die europäische Energiesicherheit an Relevanz gewinnt, eng gekoppelt sind.

Allerdings ist die dort lebende Bevölkerung abhängig von westlichen Unternehmen, beispielsweise der Schweizer Firma Glencore, die für den Abbau verantwortlich sind und viele, jedoch prekäre Arbeitsplätze in einem sehr abgelegenen Teil Kolumbiens schaffen.

Als Ergebnis des gemeinsamen Projekts bleibt als Schlussfolgerung festzuhalten: Der Energiebedarf Deutschlands und Europas trägt mit seinem erhöhten Import von Kohle aus diesem Gebiet zu den menschenunwürdigen Bedingungen bei, die zudem die Natur dauerhaft schädigen.

Es bleibt zu hoffen, dass durch die internationale Zusammenarbeit junger, kritischer Erwachsener ein Bewusstsein entsteht, welches in Zukunft zu einem gerechteren Ausgleich zwischen rohstoffreichen Entwicklungsländern und rohstoffarmen Industrieländern führt.

Hierzu haben die Projekte des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums und der ECCI Universidad sicherlich einen Beitrag geleistet.

Erika Langer, StRn
Geografie und Sport