AllgemeinOberstufe und AbiturSchulleitung

„Berlin, Berlin. Wir fahren nach Berlin!“

Motto der Klassenfahrt

Am Montag ging es mit viel Gepäck, Plänen und Aufregung mit dem Zug nach Berlin. Endlich am Hauptbahnhof angekommen, konnten wir nach einer kleinen Stärkung den Weg zu unserem Hotel antreten und nach einer kurzen Wartezeit die Zimmer beziehen.

Brandenburger Tor, Check-Point-Charly, Alexanderplatz

Viel Zeit für eine Erholung blieb uns nicht, denn der erste Programmpunkt stand schon auf dem Plan. Mit unserem Stadtführer ging es mit der U-Bahn und zu Fuß durch Berlin, wo er uns die ein oder andere Sehenswürdigkeit gezeigt hat. Vorbei ging es u.a. am Adlon, dem Brandenburger Tor, dem Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten, dem Holocaust-Mahnmal sowie dem berühmten Grenzübergang Check-Point-Charly und endete an einem der wichtigsten Plätze Berlins, dem Alexanderplatz. Dort angekommen, konnten wir endlich beginnen, Berlin selbstständig zu erkunden, uns ausgiebig zu stärken, bevor es zur Gesichtskontrolle wieder zurück zum Hotel ging.

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 mit ihrer jeweiligen Klassenleitung
Dienstag: Gedenkstätte Hohenschönhausen, Alexanderplatz, Jüdisches Museum

Nach einem guten Frühstück und kurzen Verdauungsschläfchen ging es am Dienstag zunächst zur Gedenkstätte Hohenschönhausen, wo uns in einem kleinen Film der geschichtliche Werdegang dieser Haftanstalt nähergebracht wurde. Danach sind wir in zwei Teilgruppen durch einige Gebäude geführt worden. Hier erzählte uns in der ersten Gruppe ein ehemaliger Insasse seine Erlebnisse und Wahrnehmung der Haftanstalt zu den Zeiten der Stasi. Seine spannende Lebensgeschichte durfte dabei nicht fehlen. Die zweite Gruppe wurde von einer Historikerin durch die Gebäude geführt. Dabei führte sie uns auf Grundlage von Recherchearbeit vieler Zeitzeugenberichte deutlich vor Augen, wie Insassen die Abläufe im Gefängnis selbst erlebt haben. Diese beiden recht unterschiedlichen Führungen durch die ehemalige Haftanstalt hinterließen bei uns allen aber den Eindruck, dass die Insassen meist zu Unrecht dort einsaßen und von den dort Verantwortlichen zu Beginn der DDR-Zeit eher körperlich und gegen Ende der DDR-Zeit hauptsächlich psychisch „gefoltert“ worden.

Nach dieser recht schweren Kost ging es zum Alexanderplatz, wo wir uns bei einem guten Schnellimbiss wieder stärken konnten. Nach unserer erholsamen Mittagspause ging es zum zweiten Programmpunkt, dem Jüdischen Museum. Unter dem Thema „Aufklärung und Moderne“ wurden wir in zwei Gruppen durch Teile der Ausstellung geführt. Vor allem in der einen Gruppe wurde uns nähergebracht, wie vielfältig Juden ihre Religion leben, erleben und anderen näherbringen. Besonders das Verhältnis von Juden zu ihrer deutschen Staatsangehörigkeit stand dabei im Mittelpunkt. Nachdem wir auch diesen Programmpunkt erfolgreich absolvierten, haben wir einen kleinen Abstecher ins KaDeWe gemacht und gemerkt, dass es hier der Geldbeutel eines Schülers recht schwer hat. Die Freizeit bis zur allabendlichen Gesichtskontrolle haben wir trotzdem mit guter Laune und einigen Erlebnissen genossen.

Mittwoch: Filmpark Babelsberg, Olympiastadion

Der Mittwoch hielt für uns einen anstrengenden Ausflug in den Filmpark Babelsberg bereit. Hier konnten wir uns in Eigenregie die einzelnen Attraktionen ansehen und auf ihre Tauglichkeit hin untersuchen. Zu den Attraktionen zählten u. a. eine Westernshow, das 4D-Actionkino, Jim Knopfs Abenteuerspielplatz, die Snapchat-Factory sowie Flimmys Gamezone. Den Abschluss bildete der Besuch der Stuntshow am Vulkan, die mit viel Geschwindigkeit, Explosionen und Feuer, Zweikämpfen und atemberaubenden Wettrennen gespickt war. Danach ging es wieder zurück zum Hotel, wo wir uns erst einmal wieder aufwärmen mussten, denn die niedrigen Temperaturen in Babelsberg machten uns echt zu schaffen.

Am späten Nachmittag entschied sich nur ein kleiner Teil unserer Gruppe, das Olympiastadion zu besuchen. Die anderen nutzten die freie Zeit, sich erfolgreich einen Platz in einer Sportsbar zu organisieren, um am Abend das Premiere-League-Spiel City gegen Arsenal anzusehen. Am Abend genossen wir das spannende Fußballspiel, das leider nicht ganz so ausging, wie wir es uns gewünscht haben.

Donnerstag: The Wall Museum, Deutscher Bundestag

Am Donnerstag ging es wie jeden Tag mit den „Öffis“ zu unserem ersten Programmpunkt an diesem Tag. Wir besuchten an der East-Side-Galery das The Wall Museum, das den Mauerbau, die damit verbundenen Folgen sowie den Fall der Mauer näher beleuchtet. In mehreren Räumen wurden verschiedene Aspekte angesprochen, wie z. B. Schicksale ausgewählter Mauerflüchtlinge, die Auswirkung der Teilung Deutschlands auf die West- als auch Ostberliner Bevölkerung sowie die enthusiastischen Reaktionen der Menschen auf den Mauerfall und die Zusammenführung von Ost und West.

Bevor wir mit dem zweiten Programmpunkt auch wirklich beginnen konnten, hieß es warten, durch eine Sicherheitskontrolle gelangen und wieder warten. Nach einer kleinen Stärkung und erneutem Warten wurden wir endlich zur Besuchertribüne des Deutschen Bundestages geführt. Bis wir uns auf diese setzen durften, mussten wir uns natürlich wieder in Geduld üben. Aber dann ging es endlich auf die Besuchertribüne, wo wir ca. 50 Minuten den Debatten der Bundestagsabgeordneten mehr oder weniger folgen konnten. Wir hatten viel Zeit, das Plenum der Abgeordneten zu beobachten und uns zu wundern, dass hier genauso wie in der Schule viel mit dem Handy gespielt wird.

Im Anschluss daran wartete Frau Bettina Müller, die Bundestagsabgeordnete für den Main-Kinzig-Kreis, und brachte uns ihren Werdegang und die Arbeit einer Abgeordneten näher. Nach ihrer persönlichen Einführung stand sie unseren Fragen Rede und Antwort und vermittelte uns den Eindruck, dass eine Politikerin Termine mit Schülergruppen ernst nimmt. Nachdem wir auch diesen Teil des Programms absolviert hatten, durften wir endlich die Kuppel des Bundestages besteigen. Oben angekommen, genossen wir bei klarer Sicht und bewölktem Himmel einen wundervollen, einzigartigen Rundumblick über Berlin. Nach diesem gelungenen Abschluss des Tages verließen wir die politische Bühne in Berlin und machten uns auf den Weg ins Hotel. Dort angekommen, genossen wir den letzten Abend direkt im Park vor unserem Hotel, denn endlich meinte es auch mal das Wetter gut mit uns. Nach der allabendlichen Gesichtskontrolle verlegten wir unser nettes Beisammensein in den Frühstücksraum, wo wir noch lange zusammensaßen, bis wir dann endlich auch unsere Betten fanden, um für den letzten Programmpunkt Kraft zu tanken.

Freitag: Oranienburg

Am Freitag hieß es schon früh aus den Federn zu kommen, denn wir mussten zum Hauptbahnhof unser Gepäck einschließen. Um mit genügend Schlaf in den Tag zu starten, sind wir ohne Frühstück los zum Bahnhof. Glücklicherweise gibt es am Berliner Hauptbahnhof viele Bäckerfilialen, wo man sich ein kleines Frühstück auf die Hand besorgen kann, damit man auch genug Energie für den letzten Programmpunkt hat.

Mit dem Zug ging es nach Oranienburg, von wo aus wir nach einem kleinen Fußmarsch das KZ Sachsenhausen erreichten. Auf dem Gelände der Gedenkstätte angekommen, haben wir mithilfe eines Audioguides und in Kleingruppen das weitläufige Gelände des KZ erkundet.

Nach gut 2 Stunden ging es wieder zurück nach Berlin, wo wir uns auf dem Hauptbahnhof noch einmal mit Proviant für unsere 4-stündige Heimreise versorgen konnten. Nachdem der Zug pünktlich in Berlin losfuhr, nahmen uns unsere Eltern am frühen Freitagabend gesund, wohlbehalten, mit vielen Erlebnissen im Gepäck und reichlich geschafft wieder in Empfang.

StRn Diana Haufe
Mathematik & Chemie