Eintauchen in das römische Leben
Nach dreijähriger Corona-Pause war es am 05. Juni 2023 endlich wieder soweit: Die Latein-Klassen 8a und 8b konnten ihre Fahrt nach Xanten starten, auf die sich Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte schon lange gefreut hatten. Ähnlich erging es auch einigen Schülern und dem Kollegen der Johannes-Kepler-Schule in Neuhof, die zum ersten Mal das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium auf diese Fahrt begleiteten.
Colinia Ulpia Traiana
Nach der fünfstündigen Busreise standen dann auch schon bei bestem Sommerwetter die ersten Programmpunkte im Archäologischen Park auf dem Plan: In kleinen Gruppen erfuhren die Schülerinnen und Schüler von Guides vielerlei Interessantes über das antike römische Leben vor Ort der einstigen Colonia Ulpia Traiana. Das Begehen der rekonstruierten Bauten hauchte diesen abstrakten und – manchmal vielleicht auch – wenig greifbaren Informationen Leben ein. So kann man beispielsweise die große Bedeutung der Götterverehrung beim Betrachten des riesigen Hafentempels erahnen. Die Bewunderung eines hitzigen, spannenden Kampfes um Leben und Tod gegen Gladiatoren, aber auch gegen Tiere wie Bären, Wölfe und Wildschweine wird im heißen Sand des gewaltigen Amphitheaters vorstellbar. Abkühlen und Erholen konnte sich ein Römer danach dann in einer der Thermen, von denen es in Xanten wohl einmal zwei gab. Neben diesen monumentalen Rekonstruktionen wird ebenso an kleineren Nachbauten und Funden deutlich, warum römisches Leben faszinierend und begehrenswert auf die dort ansässigen Germanen wirkte. Feine Tools zur Körperpflege, gefährliche Waffen, raffinierte Werkzeuge und mehr oder minder komfortable Behausungen lassen auf eine kultivierte und zivilisierte Lebensweise schließen.
Römische Spiele & Gemme
Neben den Führungen durch den Park und das Museum hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, selbst aktiv zu werden. Gelegenheit bot dazu zum Einen eine kurzweilige Rallye durch den Park. Zum Anderen lernten die Jugendlichen verschiedenste römische Spiele kennen, von denen einige wie „Mühle“ oder „Dame“ sehr modern schienen, und probierten diese – in manch spannenden Duellen – aus. Schließlich konnten sie ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen, als sie unter Anleitung einer Archäologin und Forscherin Gemmen schnitten. Gemmen sind Edelsteine, welche als Schmuck oder Ring getragen wurden und so auch als Statussymbol fungierten. Hierzu erhielten die Schülerinnen und Schüler zwei Steine, welche sie mithilfe eines automatisierten Schneidegerätes verzieren konnten und natürlich auch behalten durften. Die Kreativität der Klassen war hierbei unwahrscheinlich groß, sodass die unterschiedlichsten Gemmen entstanden.
„Außer-lateinische“ Miteinander
Selbstverständlich kam das „außer-lateinische“ Miteinander nicht zu kurz. So gestalteten die Jugendlichen nach einem entspannten Ausflug in die Xantener Innenstadt ein gemütliches und leckeres Grillen. Ausklingen ließen sie diesen Abschlussabend bei einem schönen Spaziergang um die Xantener Südsee oder bei einem spannenden Fußball- oder Volleyballspiel auf dem Gelände der Jugendherberge. Am nächsten Morgen hieß es dann auch schon wieder Koffer packen und Zimmer räumen. Bevor wir jedoch die Heimreise antraten, machten wir noch einen Stopp beim Adventure Minigolf, bei dem wohl leider auch ein paar Golfbälle in der Xantener Südsee versenkt wurden.
Alles in allem blicken sowohl die Jugendlichen wie auch die Lehrkräfte auf eine gelungene Klassenfahrt zurück, von der sicherlich nicht nur lehrreiche Fakten, sondern auch persönliche Erfahrungen und neue freundschaftliche Kontakte in Erinnerung bleiben.
Der Text wurde verfasst von den Lehrkräften: Felix Hickisch, Lorena Klipper, Christian Labusch und David Stehling
Fotos: Lorena Klipper und Christian Labusch