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Erlebnisreiche Klassenfahrt nach Xanten

Die Klassen 8 A, B und C vom 18.-20.03.2024

Warum wirkte das antike römische Leben so faszinierend und begehrenswert auf die am Niederrhein lebenden „barbarischen“ Germanen? Was machte die römische Lebensweise überhaupt so kultiviert und zivilisiert? Auf diese und andere Fragen suchten 55 Latein-Schülerinnen und Schüler der Klassen 8abc Antworten auf ihrer dreitägigen Klassenfahrt nach Xanten, der einstigen Colonia Ulpia Traiana. Aufgeregt und voller Vorfreude machten sie sich am 18. März 2024 mit ihren Lehrern pünktlich um 8:00 Uhr auf den Weg und wurden wie im letzten Jahr von 13 Schülerinnen und Schülern und einem Kollegen der Johannes-Kepler-Schule Neuhof begleitet.

Nach der fünfstündigen Busreise und dem Zimmerbezug in der Jugendherberge ging es dann schon mit der ersten allgemeinen Führung im Archäologischen Park los. Interessiert folgten die Schülerinnen und Schüler den anschaulichen Erzählungen der Guides, stellten ihnen zahlreiche Nachfragen und konnten auch deren Fragen aufgrund der unterrichtlichen Vorbereitung fundiert und gut beantworten. Die Guides gaben den Schülerinnen und Schüler einen detaillierten Einblick darüber, wie das antike römische Leben vor Ort der Colonia Ulpia Traiana ablief.

Die räumliche Erfahrung in den rekonstruierten Bauten machte dabei den Vortrag der Guides für die Schülerinnen und Schüler lebendig und greifbar: So konnten sie die römische Faszination eines spannenden Kampfes um Leben und Tod gegen Gladiatoren, aber auch gegen Tiere wie Bären, Wölfe und Wildschweine im heißen Sand des gewaltigen Amphitheaters erahnen.

Ebenso nachvollziehbar wurde die römische Lust am Baden in einer der beiden Thermen. Neben dem Genuss von Annehmlichkeiten wie warmen Wasser und Wellness-Anwendungen wie Haarentfernung und Massage diente ein Thermen-Besuch jedoch auch vor allem der Körperhygiene. Wie wichtig den Römern Hygiene und damit auch die Vermeidung von Krankheiten war, konnten die Schülerinnen und Schüler auch an den rekonstruierten Latrinen sehen, die man aufgrund ihres ausgeklügelten Abwassersystems als antikes Wasserklosett bezeichnen kann. Dass man sich an solchen Orten allerdings auch lautstark unterhielt und das ein oder andere Geschäft abschloss, führte zu Lachern und erstaunten Gesichtern bei den Schülerinnen und Schülern.

Neben den Führungen durch den Park und das Museum hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, selbst aktiv zu werden. Konzentriert und motiviert arbeiteten sie in den angebotenen Workshops mit. Zum einen konnten die Jugendlichen ihr Geschick und ihr Glück bei verschiedensten römischen Spielen mit Nüssen, Astragalen und Würfeln ausprobieren. Zum anderen konnten sie ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen, als sie unter Anleitung einer Archäologin Gemmen schnitten oder Fibeln bogen. Gemmen sind Edelsteine, welche als Schmuck oder Ring getragen wurden und so auch als Statussymbol fungierten. Eine Fibel wiederum ist eine Art Brosche, mit der Kleidung zusammengehalten wurde. Kleidung indes konnten die Schülerinnen und Schüler ebenso in einem Workshop anprobieren und somit in die Haut eines Römers bzw. einer Römerin schlüpfen.

Dabei waren knöchellange Gewänder für die Frauen und knielange Gewänder für die Männer angesagt. Die Farbe der Tunika, des Untergewands, und der Palla oder Toga, des Obergewands, gaben dabei Aufschluss über ihren sozialen Status:

Wie attraktiv der Roman way of life für die Germanen damals gewesen sein muss und wie fortschrittlich er auch noch heute auf uns wirkt, über diese und viele andere im Archäologischen Park gelernte und recherchierte Dinge referierten die Schülerinnen und Schüler kurz und informativ in kleinen Gruppenpräsentationen am Abschlussabend. Selbstverständlich kam an diesem Abend auch das „nicht-römische“ Miteinander nicht zu kurz. So gestalteten die Jugendlichen nach einem entspannten Ausflug in die moderne Xantener Innenstadt ein gemütliches und leckeres Grillen und bei einem spannenden Fußball- oder Volleyballspiel auf dem Gelände der Jugendherberge den Tag ausklingen. Am nächsten Morgen hieß es dann auch schon wieder Koffer packen und Zimmer räumen, bevor wir dann die fünfstündige Heimreise antraten.

Alles in allem blicken sowohl die Jugendlichen wie auch die Lehrkräfte auf eine gelungene Klassenfahrt zurück, von der sicherlich nicht nur lehrreiche Fakten, sondern auch viele persönliche Erfahrungen, ein harmonisches Miteinander und neue freundschaftliche Kontakte in Erinnerung bleiben.

Text und Fotos: StRn Lorena Klipper-Müller
Latein & Englisch