UvH unter den Prämierten beim Hessischen Schülerschreibwettbewerb
Junge Schreibtalente geehrt: 100 hessische Schülerinnen und Schüler wurden am 19. April im Museum Wiesbaden für ihre Briefe zum Thema Freundschaft im Rahmen des 6. Schülerschreibwettbewerbs der Stiftung Handschrift von Kultusminister Armin Schwarz ausgezeichnet – darunter auch Maya Deist des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums.
„Für mich bedeutet Freundschaft, füreinander da zu sein, sich auch in schwierigen Zeiten zu unterstützen oder auch mal wütend aufeinander zu sein. Um eine gute Freundschaft zu führen, muss man sich nicht unterhalten. Wenn ich traurig, genervt oder ängstlich bin, merkt er es sofort. Und auch ich merke, wenn er mal einen schlechten Tag hat. Wir beide senden uns Zeichen, auf eine gewisse Weise.“, schreibt Maya Deist, Kl. 7 des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums, in ihrem Brief über eine besondere Freundschaft zu einem Pferd. Ihr Brief ging, wie fast 9.500 andere Beiträge, bei der Stiftung Handschrift anlässlich des 6. Hessischen Schülerschreibwettbewerbs ein.
Dieses Mal wollte die Stiftung von Kindern und Jugendlichen der 6. und 7. Klassen aller Schulformen wissen, was sie unter Freundschaft verstehen, was ihnen dabei wichtig ist, wo sie Grenzen setzen und mit wem sie gerne befreundet wären. Aus dem Ulrich-von-Hutten-Gymnasium hatten sich 28 Kinder beteiligt. „Jeder Brief ist einzigartig “, so Corinna Kuschnick, die betreuende Deutschlehrerin, „und auch das emotionale Thema bot viel Raum für Persönliches.“ So individuell wie die eigene Handschrift sind daher auch die Inhalte der Texte. Sie reichen von besonderen Brieffreundschaften über die Verbundenheit zwischen Mensch und Tier bis zum Verarbeiten negativer Erfahrungen mit Freundinnen oder Freunden. Viele Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit und schrieben ihren Klassenkameradinnen und -kameraden, wie wichtig ihnen die Freundschaft untereinander ist. Eine Fachjury wählte 100 Beiträge aus. Diese sind nun in einem hochwertigen Buch gesammelt erschienen – darunter auch ein Brief des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums. Deren Verfasserinnen und Verfasser wurden am 19. April – dem von der Stiftung ausgerufenen „Tag der Handschrift“ – im Museum Wiesbaden geehrt. Zahlreiche stolze Eltern, Freunde und Verwandte nahmen ebenfalls am Festakt teil.
Schreiben fördert strukturiertes Denken
Museumsdirektor Dr. Andreas Henning hieß die Gäste Wiesbadener Natur- und Kunstmuseum willkommen. Der Hessische Kultusminister Armin Schwarz hob in seiner Ansprache die Bedeutung des Schreibens mit der Hand hervor:
„Unsere Handschrift ist ein einzigartiges Markenzeichen mit universellem Charakter. Als eine unserer ältesten Kulturtechniken bildet sie sich individuell heraus und setzt einen Lernprozess in Gang, bei dem unser Gehirn den Textinhalt intensiv durchdringt.“
„Die Intention der Stiftung ist es, mit dem Wettbewerb eine positive Schreibkultur in den Schulen zu etablieren“, ergänzte Geschäftsführer der Stiftung Handschrift Raoul Kroehl. Außerdem gelte es, Kindern und Jugendlichen ein Gefühl für die Bedeutung einer leserlichen Handschrift zu vermitteln. Dieses Engagement ist in Zeiten zunehemnder Digitalisierung und neuen Herausforderungen im Schulalltag – wie etwa der künstlichen Intelligenz – umso wichtiger, so auch die Einschätzung von Frau Kuschnick.
Festakt mit vielen Highlights
Im Verlauf des Festakts vermittelten Videos und Gespräche mit ausgewählten Schulen einen Eindruck, wie Lehrkräfte und die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler mit dem Material des Schreibwettbewerbs und dem Thema umgegangen sind: In Video-Interviews erzählten die Autorinnen und Autoren von ihren Schreiberfahrungen und ihren Überlegungen, wie sie das Thema Freundschaft auf maximal zwei Seiten darstellen wollten. Als Besonderheit waren in diesem Jahr auch Kinder live als Reporter „on stage“ am Programm beteiligt und stellten den Rednern gekonnt Fragen zu ihren jeweiligen Redebeiträgen.
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung: Drei der jungen Schreibtalente lasen ihre Briefe dem Publikum vor und bekamen großen Applaus hierfür. Frische musikalische Akzente setzten die Sängerin Alexandra Bonn aus Bad Nauheim, Finalistin bei „The Voice Kids 2023“, sowie die Gruppe „Männer-WG“ der Diltheyschule Wiesbaden, bevor as Höhepunkt der Veranstaltung die Preisträger ihre Urkunden und Bücher verliehen bekamen, ein ganz besonderer Moment für die prämierten Schülerinnen und Schüler, so auch für Maya Deist, die strahlend auf die Bühne ging, um ihrem Preis entgegenzunehmen.
Text und Fotos: StRn Corinna Kuschnick
Deutsch, Kunst & DS