„Was hat Europa mit mir zu tun?“
UvHler der Klasse 10c besuchen EU-Ausstellung im Vonderau Museum
Fulda, 14. Mai 2024
Am Dienstagmorgen brachen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c gemeinsam mit ihrer Politik- und Wirtschaftslehrerin Frau Nina Keller sowie der Geschichtslehrerin Frau Savic zu einer besonderen Exkursion auf. Ziel des Ausflugs war die Ausstellung „Europa, Fulda und ich“ im Vonderau Museum in Fulda, die sich mit der Frage auseinandersetzt: „Was hat Europa mit mir zu tun?“
Exkursion unter optimalen Bedingungen
Pünktlich um 7:15 Uhr traf sich die Klasse am Bahnhof in Schlüchtern. Der Zug, der planmäßig um 7:27 Uhr abfuhr, brachte die Schüler ohne Verspätung nach Fulda. Nach einem kurzen Gehweg entlang der Bahnhofstraße erreichten sie das Vonderau Museum, wo sie den Vormittag verbrachten.
Eine Ausstellung, die zum Nachdenken anregt
Die Ausstellung „Europa, Fulda und ich“ präsentierte sich den Besuchern auf einer Etage des Museums. Im Mittelpunkt standen rund 30 Statements von EU-Bürgern, die schilderten, wie die Europäische Union ihr Leben beeinflusst und verändert hat. Jeder Ausstellungsbereich war mit einem Bild der jeweiligen Person versehen, die ihre Erfahrungen und Meinungen zur EU darlegte. Interessant war dabei, dass alle abgebildeten Personen entweder Arbeitnehmer oder Arbeitgeber waren, was die Vielfalt der Perspektiven unterstrich. Die meisten Statements lobten die Arbeit der Europäischen Union und verdeutlichten die Aspekte, die einem EU-Bürger bzw. einer Bürgergin vielleicht nicht sehr stark auffallen würden, da sie ihnen als Normalität erscheint. Dabei ist nicht zu vergessen, dass es in anderen Ländern auf der Welt einen solchen Zusammenhang zwischen 27 Mitgliedstaaten nicht gibt. Die Europäische Union ist in dieser Hinsicht einzigartig. Dies wurde aus den verschiedenen Statements für den Besucher der Ausstellung deutlich gemacht.






Ein Europa mit vielen Aspekten, die das Leben eines jenen EU-Bürgers erleichtern
Ein besonders eindrucksvolles Statement stammte von einer 70-jährigen Rentnerin, die von ihren intensiven Erfahrungen mit Schüleraustauschen und interkulturellen Begegnungen in Frankreich und Spanien berichtete. Sie lobte die EU für die Möglichkeit freier Grenzübergänge und hob hervor, dass theoretisch alle Menschen in der EU an solchen Begegnungsfahrten teilnehmen können. Das Schengener Abkommen, das die freie Bewegung innerhalb der EU ermöglicht,
wurde auch von anderen Ausstellungsbeteiligten sehr positiv hervorgehoben.
Ein junger Student erzählte von seinen Erfahrungen mit dem Erasmus+ Programm, das ihm ein Praktikum in Italien ermöglichte. Dank der finanziellen Unterstützung durch Erasmus+ wurden ihm Reisekosten und Hotelaufenthalt bezahlt, was ihn erheblich entlastete und ihm wertvolle internationale Erfahrungen ermöglichte.
Die Ausstellung beleuchtete zahlreiche positive Aspekte der Europäischen Union.
So wurde unter anderem die soziale Marktwirtschaft betont, die durch die EU gefördert wird. Mehrere Tonnen Stoff aus EU-Ländern gelangen nach Deutschland, um dort zu Kleidung verarbeitet zu werden. Ein weiterer Vorteil, den die EU bietet, ist die Preisgleichheit von Produkten wie Schuhen und Kleidung, unabhängig vom Herstellungsland. Es fallen keine zusätzlichen Gebühren an, was den freien Handel innerhalb der EU erleichtert.



Kritische Stimmen und negative Aspekte
Neben den positiven Stimmen gab es auch kritische Anmerkungen zur EU. Ein häufiger Kritikpunkt war der Brexit. Der Austritt Großbritanniens aus der EU am 1. Februar 2020 erschwert die Herstellung von Kleidung in Deutschland, da zuvor viel Stoff aus Großbritannien importiert wurde. Der Brexit hat somit negative wirtschaftliche Auswirkungen, die in der Ausstellung ebenfalls thematisiert wurden.
Eine lobenswerte Ausstellung für Exkursionen
Nach einem lehrreichen Vormittag im Vonderau Museum kehrte die Klasse 10c zur fünften Stunde zurück in die Schule, um dort den regulären Unterricht fortzusetzen. Die Exkursion bot den Schülern eine wertvolle Gelegenheit, die Auswirkungen der Europäischen Union auf das tägliche Leben der Bürger hautnah zu erleben und zu reflektieren.
Die gelungene Organisation von Frau Keller und die aktive Teilnahme der Schülerinnen bzw. Schüler machten den Ausflug zu einem besonderen Erlebnis und förderten das Verständnis für die Bedeutung der EU in vielfältiger Weise. Die kommende Europawahl wurde in der Ausstellung nicht sehr stark thematisiert. Jedoch hat jeder EU-Bürger, der das Alter von 16 Jahren erreicht hat, die Möglichkeit, am 09. Juni 2024 wählen zu gehen. Dies wurde von den betreuenden Lehrkräften in einer Abschlussrunde verdeutlicht, da die überwiegende Mehrheit der Schüler der Klasse 10c ab diesem Jahr wahlberechtigt ist.
Text: Vincent Brewster, Schüler der Klasse 10C
Fotos von den Lehrkräften Nina Keller und Gina Savic