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Leistungskurs simuliert eine Plenarsitzung des Deutschen Bundestages

Das politische Spiel verstehen

Vor Weihnachten nahmen die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Politik & Wirtschaft der Jahrgangsstufe 12 an einem Planspiel der Zentrale für Politische Bildung teil mit dem Ziel, eine Plenarsitzung des Deutschen Bundestages zu simulieren, um auf diese Weise Politik realitätsnah zu erleben und Themen aus der Perspektive der Verantwortlichen zu debattieren. Zur Vorbereitung der Simulation wurden die Schülerinnen und Schüler in vier verschiedene Fraktionen eingeteilt, vergleichbar dem klassischen Parteienspektrum, und hatten als Abgeordnete die Aufgabe sich mit den Inhalten ihrer Rolle vertraut zu machen.

Die Gruppen des Leistungskurses wurden im dazu umgebauten Lotichius-Forum mit Hilfe des Smartboards und einiger iPads mit dem Team der Zentrale für Politische Bildung digital verbunden. Die Mitarbeiter der Zentrale für Politische Bildung leiteten die gesamte Simulation, begrüßten die Abgeordneten z. B. als Bundestagspräsidentin und achteten auf einen korrekten Ablauf der Plenarsitzung.

Thema der Simulation

Der Bundesrat hat einen Entwurf zur Änderung des Grundgesetzes in den Bundestag eingebracht, mit dem die Amtszeit des Bundeskanzlers oder der Bundeskanzlerin auf maximal zwei Legislaturperioden begrenzt, die Wahlperiode des Bundestages auf 5 Jahre verlängert und das Wahlalter auf 16 Jahre herabgesetzt werden soll.
Die einzelnen Fraktionen hatten dazu unterschiedliche Positionen und als Abgeordnete des Deutschen Bundestages mussten sie nun überlegen, ob die vorgeschlagenen Änderungen sinnvoll sind. Dabei sollten Absätze der Artikel 63, 39 und 38 geändert werden, wozu es einer Zweidrittelmehrheit bedurfte.

Ablauf der Simulation
Erste Fraktionssitzung – Plenarsitzung – Zweite Fraktionssitzung – Plenarsitzung mit Schlussabstimmung über den gesamten Vorschlag

In zwei Fraktionssitzungen wurden die inhaltlichen Positionen erarbeitet, Änderungswünsche formuliert, Redner benannt und Absprachen bzw. Kompromisse getroffen.

In den zwei Plenarsitzungen wurden dem Bundestag die Positionen der Fraktionen dargelegt und anschließend darüber abgestimmt.

Auf unterschiedliche Weise wurden die Schülerinnen bzw. Schüler immer wieder mit den Positionen der anderen Fraktionen vertraut gemacht. Dabei erkannten sie sehr schnell, dass Kompromisse einzugehen Teil des politischen Geschehens sind, da es ansonsten nicht möglich ist, Mehrheiten für Gesetzesänderungen zu finden. So kamen es immer wieder zu lebhaften Diskussionen und neuen Konstellation, bis abschließend eine Mehrheit für das Herabsetzen des Wahlalters auf 16 Jahre gefunden wurde.

Auswertung

In einer Feedbackrunde bewerteten die Schülerinnen und Schüler das Planspiel positiv, da es ihnen die Möglichkeit gab, die Komplexität der Anforderungen einer Demokratie zu erfahren, wenn es darum geht, Kompromisse in einer pluralistischen Gesellschaft auszuhandeln.

Fotos und Text: Gaby Stepan
Politik &Wirtschaft sowie Englisch