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Demokratieforschung in Hessen

Im Schlüchterner Kultur- und Begegnungszentrum fand am Mittwochabend, dem 22. Oktober 2025, die Veranstaltung „Demokratieforschung in Hessen“ statt – ein Thema von hoher Aktualität und gesellschaftlicher Bedeutung. In einer Zeit, in der demokratische Werte zunehmend unter Druck geraten, bot der Abend Raum für unterschiedliche Perspektiven und lebhaften Austausch.

Eingeladen hatte der SPD-Ortsverein unter anderem Staatssekretär Christof Degen sowie Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Demokratieinitiativen. Auch Schülerinnen und Schüler des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums nahmen Teil, um als junge Referentinnen und Referenten ihre Sicht auf Demokratieschulung und gelebte Demokratie im Schulalltag vorzustellen.

Neben Vertretungen aus Politik und Gesellschaft nahmen auch die Schulleitungsmitglieder des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums, Thomas Röder-Muhl, Andreas Schneider und Michael Möller, sowie die Leistungskurse Politik und Wirtschaft der Q1 und Q3 teil. Sie erhielten einen unmittelbaren Einblick in das politische Geschehen vor Ort und in aktuelle Themen der Gemeinde.

Die Vertreterinnen und Vertreter der SV präsentierten ihren Beitrag souverän vor einem voll besetzten Raum und zeigten eindrucksvoll, wie Demokratie am UvH gelebt wird.

Schulsprecherin Elisa

Schulsprecherin Elisa eröffnete die Präsentation und machte deutlich, dass Demokratie im Schulalltag allgegenwärtig ist – in Klassenzimmern, auf dem Schulhof und im Lehrerzimmer. Regeln und Verantwortung bildeten, so erklärte sie, die Grundlage, auf der Demokratie erst lebendig werde. Die Schülervertretung verstehe sich dabei als wichtiges Bindeglied zwischen Schulleitung und Schülerschaft.

SV-Team
Julius

Julius hob hervor, dass Kommunikation das zentrale Werkzeug der Demokratie sei. Wahlen, Parlamente und politische Prinzipien fänden sich auch im schulischen Alltag wieder. Schule sei für ihn ein Ort, an dem Demokratie durch Austausch, Diskussion und gegenseitigen Respekt erlebbar werde.

Niclas

Niclas betonte, Demokratie bedeute, mitreden und gehört werden zu dürfen. Sie lebe von Offenheit, Kompromissbereitschaft und Vielfalt. Auch wenn Einigungen manchmal Zeit bräuchten, mache gerade das Demokratie stark. So entstehe eine Schulgemeinschaft, in der jede Stimme zähle.

Malak

Malak erinnerte überzeugend daran, dass Demokratie schon lange vor der ersten Wahl – bereits in der 5. Klasse – beginne. Die SV wolle Mitsprache und Gemeinschaft fördern, etwa durch die Juniorwahlen, die wöchentliche „SV-Pause“ oder die Schülerdisco „Mini-Prom“, die Zusammenhalt und Miteinander stärke.

Nikan – 1. Stellverterter und
Mara – 2. Stellvertreterin

Nikan zeigte anschaulich, dass Demokratie auch in kreativen Projekten sichtbar wird. Er berichtete vom Tanztheater „Europa brennt!“ und dem Workshop „Fliegendes Klassenzimmer“, bei dem Zukunftsvisionen entwickelt wurden. Auch durch Rathausbesuche oder das Planspiel POLIS werde Demokratie konkret erfahrbar.
Mara unterstrich eindrucksvoll, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit sei, sondern immer wieder neu gelernt werden müsse. Sie beginne mit Zuhören, Respekt und dem Mut zur eigenen Meinung. Die SV wolle genau diese Haltung fördern – damit Demokratie am UvH nicht nur gelernt, sondern gelebt werde.

Im Anschluss stellte Staatssekretär Christof Degen die Arbeit des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur vor. Er betonte, dass es gelte, die Regeln der Demokratie gerade in unsicheren Zeiten zu verteidigen. Während Autokratien weltweit an Einfluss gewännen, müssten demokratische Strukturen gestärkt werden. Degen erläuterte, welche Demokratiesprojekte an den hessischen Hochschulen und Universitäten umgesetzt werden, und hob hervor, dass bei deren Auswahl unabhängige Expertinnen und Experten eingebunden seien, um demokratische Entscheidungsprozesse zu sichern. Kunst und Kultur, so Degen, müssten in einer Demokratie frei sein und kritisch hinterfragen dürfen.

Am anschließenden Austausch beteiligten sich die Schülerinnen und Schüler des UvH engagiert mit Ideen und Meinungen. Am Ende der Veranstaltung, die den vorgesehenen Zeitrahmen deutlich überschritt, wurde spürbar, wie groß das Interesse – bei der jüngeren wie auch bei der älteren Generation – ist, sich aktiv für Demokratie einzusetzen. Besonders erfreulich war der Wunsch vieler Teilnehmender, dieses Engagement künftig generationsübergreifend gemeinsam fortzuführen.

Fotos und Text: Gaby Stepan