Geschichte

Bedeutung des Faches im gymnasialen Bildungsgang

Eine demokratische Gesellschaft braucht mündige, informierte und politisch handlungs-fähige Bürger. Wie Menschen Gegenwart und Zukunft gestalten, hängt wesentlich davon ab, wie entwickelt ihr Bewusstsein von der Geschichtlichkeit menschlichen Handelns ist. Geschichtsbewusstsein besteht darin, die geschichtlichen Voraussetzungen und die Entwicklungsperspektiven der gegenwärtigen Gesellschaft zu erkennen. Dann kann ein Zusammenhang zwischen Vergangenheitsdeutung, Gegenwartsverständnis und Zukunftsperspektiven hergestellt werden. Das Fach Geschichte leistet einen Beitrag dazu, im Sinne einer historischen, politischen und kulturellen Bildung Geschichtsbewusstsein zu entwickeln. Dieses Bewusstsein bietet Hilfe zur Standort-findung, Standortbestimmung und Teilhabe am demokratischen und sozialen Rechtsstaat, in der gegenwärtigen Gesellschaft und in einer sich schnell verändernden Welt.
Die Entwicklung des Geschichtsbewusstseins beinhaltet ebenfalls eine Orientierung an den Grundrechten (GG) und der hessischen Verfassung.

Beitrag des Faches zu den pädagogischen Leitgedanken unserer Schule

Die Erfahrung der Geschichtlichkeit menschlicher Existenz, also auch der eigenen, soll die Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler wecken, Toleranz gegenüber anderen Über-zeugungen zu üben, sowie politische und gesellschaftliche Sachverhalte aus verschiedenen Perspektiven zu sehen. Daraus soll die Fähigkeit zu historisch angemessenem, differenziertem Urteil erwachsen.
Das Fach Geschichte trägt somit zur personalen und sozialen Orientierung der Lernenden bei. An Themen aus vergangenen Zeiten oder bei der Beschäftigung mit anderen Kulturen zeigt es die historische Gebundenheit auch des gegenwärtigen Standortes und eröffnet damit die Möglichkeit, diesen kritisch zu überprüfen. Es stärkt das Einfühlungsvermögen, bietet die Möglichkeit zur Identifikation mit vorbildhaften Personen, vermittelt aber auch die Fähigkeit zur kritischen Distanz.

Besonderheiten des Faches an unserer Schule

Im Geschichtsunterricht erlernen und üben die Schülerinnen und Schüler grundlegende methodische Verfahren, Arbeitsschritte und -techniken, die zur Erarbeitung historischer Frage- und Problemstellungen erforderlich sind. Neben den didaktischen Grundsätzen der Diskursorientierung, der Wissenschafts- und Problemorientierung sowie der Interkulturellen Orientierung ist der Geschichtsunterricht in besonderem Maße der Schüler- und Handlungsorientierung verpflichtet. Diesen Prinzipien wird durch die lokalgeschichtliche Schwerpunktsetzung (im Lernort Schule selbst durch die Beschäftigung mit der Rolle des Klosters Schlüchtern im Mittelalter oder mit dem Namensgeber unseres Gymnasiums Ulrich von Hutten), den Besuch von Museen und Gedenkstätten (Exkursion zum Point Alpha bzw. nach Nürnberg als „Stadt der Reichsparteitage“ in Jgst. 10), die Gestaltung von Stu-dientagen und Studienfahrten (viertägige Fahrt nach Berlin in der Einführungsphase) oder die Teilnahme an Wettbewerben Rechnung getragen.