Deutsch

Bedeutung des Faches im gymnasialen Bildungsgang

Der Deutschunterricht vermittelt im gymnasialen Bildungsgang den Schülerinnen und Schülern grundlegende Fertigkeiten und Fähigkeiten, um in unterschiedlichen medialen Formaten und Darbietungsformen kompetent mit der deutschen Sprache umgehen zu können. Die jeweiligen Unterrichtsinhalte lassen sich dabei den folgenden vier Kompetenzbereichen zuordnen:
Im Bereich „Sprechen und Zuhören“ sollen die Lernenden in die Lage versetzt werden, Rede- und Gesprächssituationen zu analysieren, zu reflektieren und selbst adressatengerecht zu gestalten.
Im Bereich „Schreiben“ geht es darum, fundierte Einblicke in den Umgang mit konzeptionell schriftlicher Kommunikation zu vermitteln, damit die Kinder und Jugendlichen ihre eigenen Ideen und Gedanken produktiv, kreativ, aber auch im Einklang mit einschlägigen Schreibnormen kompetent schriftlich ausdrücken können.
Im Kompetenzbereich „Lesen und Rezipieren“ steht der Umgang mit literarischen Texten und mit Sachtexten im didaktischen Fokus. Neben Grundlagenwissen über Textsorten, Textstrukturen, Gattungen und Epochen werden hierbei auch Lese- und Rezeptionstechniken vermittelt, deren Anwendung das Verständnis und die Aneignung der jeweiligen Inhalte fördert. Im Rahmen des Literaturunterrichts werden darüber hinaus ästhetische Erfahrungen gezielt initiiert und verarbeitet.
Im vierten Kompetenzbereich des Deutschunterrichts „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen und reflektieren“ lernen die Kinder und Jugendlichen Sprache als System kennen, indem auf analytische und experimentelle Weise grammatische und orthographische Normen und Prozesse in mündlicher und schriftlicher Sprache reflektiert werden.

Beitrag des Faches zu den pädagogischen Leitgedanken unserer Schule

Bildungsprozesse sind sprachlich fundiert: Sie werden in den verschiedenen Sozialisationsinstanzen sprachlich initiiert und vom Subjekt sprachlich erfahren und verarbeitet. Die Förderung sprachlicher, literarisch-ästhetischer und medialer Kompetenzen, wie sie im Deutschunterricht vorgenommen wird, leistet daher einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Festigung zentraler personaler und sozialer Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern. Die Beschäftigung mit den skizzierten Inhaltsfeldern ermöglicht es den Lernenden mit zunehmender Übung, sprachliche Alltagssituationen mündlich und schriftlich zu meistern sowie das sprachlich Erlebte bewusst wahrzunehmen und metakognitiv zu durchdringen. In pragmatischer Hinsicht werden im Rahmen des Deutschunterrichts Schlüsselqualifikationen im kompetenten Umgang mit Texten und Medien erworben. Gerade im gegenwärtigen gesellschaftlichen Wandel hin zu einer „Informations-“ und „Mediengesellschaft“, in der immer mehr schriftlich und audiovisuell vermittelte Informationen aufgenommen und effektiv verarbeitet werden müssen, befördert der Deutschunterricht auf diese Weise die kulturelle, aber auch berufliche Teilhabe der Einzelnen an der Gesellschaft. Persönlichkeitsbildende Kompetenzen werden vor allem auch im Umgang mit ästhetischen Texten entwickelt. Durch die Auseinandersetzung mit tradierten und modernen lyrischen, dramatischen und erzählenden Texten wird die Phantasie- und Empathieentwicklung der Lernenden geschult und deren Moralbewusstsein geschärft, indem Alteritätserfahrungen ermöglicht und Aspekte der Identitätskonstruktion, der Ich-Entwicklung und der Selbstfindung im Rahmen thematischer Literaturbegegnungen reflektiert werden.

Besonderheiten des Faches an unserer Schule

Die skizzierten Kompetenzbereiche im Fach Deutsch werden zusätzlich zum regulären Deutschunterricht in zahlreichen Angeboten der Fachschaft Deutsch gefördert. Im Bereich „Sprechen und Zuhören“ ist die regelmäßige Teilnahme der Mittel- und Oberstufe am bun-desweiten Wettbewerb „Jugend Debattiert“ hervorzuheben, die von speziell ausgebildeten Deutschlehrkräften den Lernenden ermöglicht wird. Schreibkompetenzen können im jährlich an der Schule stattfindenden Schreibwettbewerb ausgebaut werden, bei dem eigenständig verfasste Texte der Schülerinnen und Schüler zu kreativen Themen prämiert werden, oder im Projekt „Zeitung an der Schule“, an dem sich unsere Deutschklassen regelmäßig beteiligen. Im Bereich „Lesen“ bietet die Fachschaft Deutsch ein differenziertes Leseförderkonzept an: Schwächere Leserinnen und Leser werden im Rahmen eines Förderkurses „Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)“ individuell gefördert; Sechstklässler können an der Schule am jährlichen Vorlesewettbewerb der „Stiftung Lesen“ teilnehmen, um ihre Ausdrucksfähigkeit beim lauten Lesen zu verbessern; die jährlich unter breiter Schülerbeteiligung stattfindende Autorenlesung vermittelt neben Lesemotivation einen Blick hinter die Kulissen des Literaturbetriebs und die neugestaltete umfangreiche Mediothek der Schule stellt einen (multimedialen) Begegnungsort sowohl für individuelle Lektürebegegnungen mit klassischer und aktueller (Kinder- und Jugend-)Literatur als auch für den sozialen Austausch über das Gelesene bereit. Die zahlreichen Theaterbesuche, die von den Deutschlehrkräften mit ihren Klassen und auch jahrgangsübergreifend organisiert werden, runden das Leseförderkonzept ab: Hierbei kann von den Schülerinnen und Schülern die Wirkung inszenierter dramatischer Texte unmittelbar erlebt werden, so dass sie einen eigenen Zugang zur Theaterwelt finden können.