AllgemeinBerufsorientierung

Ein Interview zum Betriebspraktikum 2024

Alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 haben Anfang Februar ein zweiwöchiges Praktikum in Betrieben ihrer Wahl gemacht. In dem unten abgedruckten Interview unterhalten sich die Schülerinnen Hanna, Marie und Nena über diese Zeit und greifen verschiedene Aspekte auf, die im Vorfeld des Praktikums Gegenstand im Unterricht waren, z. B. Teamarbeit, die Digitalisierung und den Wert des Betriebspraktikums. Sie fragen außerdem, inwiefern es sich hier um frauen- bzw. männerdominierte Berufe handelt.

… und ich dort geboren wurde …

Nena: Wo habt ihr euer zweiwöchiges Betriebspraktikum gemacht?
Marie: Ich war in der Elmerland-Grundschule.
Hanna: Und ich war im Herz-Jesu-Krankenhaus in Fulda. In welchem Betrieb warst du, Nena?
Nena: Beim Hofgut Pöhl in Reichlos. Warum hast du dir die Grundschule ausgesucht, Marie?
Marie: Ich hatte sehr großes Interesse an dem Beruf Grundschullehrerin und wollte deshalb in einer Grundschule Praktikum machen. Durch Erzählungen wurde ich auf die Grundschule in Elm aufmerksam. Es war die nächste Grundschule in meiner Nähe mit dem Angebot für ein Schülerpraktikum. Und warum warst du im Krankenhaus, Hanna?
Hanna: Ich interessiere mich sehr für die Medizin und wollte lernen, wie man Menschen pflegt und wie man als Krankenschwester arbeitet. Ich habe mich für dieses Krankenhaus entschieden, weil es relativ klein ist und ich dort geboren wurde.
Marie: Alles klar. Und Nena, warum hast du dich für Hofgut Pöhl entschieden? Welche Tätigkeiten hast du gemacht und was für Aufgaben hattest du?
Nena: Da ich durch Bekannte auf die Instagram-Seite gestoßen bin und es sehr interessant fand, habe ich mich dort beworben.

Tätigkeiten
und
Teamarbeit

Nena: Ich habe großes Interesse an Landwirtschaft, Natur und Arbeit mit Tieren. Ich durfte beim Melken mithelfen und Kälber tränken. Ich habe Tiere betreut und sie beobachtet. Zudem betätigte ich Reinigungsarbeiten. Was hattet ihr in Grundschule und Krankenhaus für Aufgaben?
Marie: Ich habe den Kindern oft bei Aufgaben geholfen und habe viel beim Unterricht zugeschaut. Ich bin mit ihnen beispielsweise nach Schlüchtern in die Turnhalle zum Sportunterricht gefahren und habe in Kunst mit ihnen Valentinstagskarten gebastelt. Ich habe viel mit den Kindern draußen am Schulhof gespielt.
Hanna: Meine Aufgaben waren Bettplätze desinfizieren, Schränke und Zimmer auffüllen, Essen austeilen und Vitalwerte messen. Ich habe Patienten zu Behandlungen gebracht und habe beim Waschen geholfen. Habt ihr eher im Team oder allein gearbeitet? Wenn ihr im Team gearbeitet habt, die war die Teamarbeit für euch?
Nena: Ich habe im Team und auch allein gearbeitet. Teamarbeit hat für mich nur Vorteile, außer man kommt nicht mit seinen Kollegen klar. Im Team kann man sich gut gegenseitig unterstützen.
Marie: Ich habe sowohl allein als auch im Team gearbeitet. Ich habe oft mit den Lehrerinnen zusammen den Kindern geholfen oder ihnen etwas erklärt. Manchmal habe ich auch gemeinsam mit einer anderen Praktikantin Aufgaben erledigt. Einige Male habe ich auch allein gearbeitet, indem ich die Aufsichtspflicht für die Kinder hatte. Ich bin der gleichen Meinung wie Nena. Teamarbeit kann vorteilhaft sein, wenn man gut mit seinen Kollegen zusammenarbeiten kann.
Hanna: Bei mir kam auch beides vor. Entweder wurden mir Aufgaben gegeben oder ich wurde mitgenommen, um zu helfen. In der Pflege hat Teamarbeit eigentlich nur Vorteile, da die meisten Aufgaben im Team leichter sind. Allerdings muss das Verhältnis zwischen Pflegepersonal und Arzt gut sein, sonst funktioniert keine gute Zusammenarbeit.

Welche Rolle spielt bei euch die Digitalisierung?

Nena: Digitalisiert sind im Hofgut Pöhl die Aufzeichnungen der Milchproduktion. Es gibt einen Instagram-Account und sie sind auf YouTube tätig.
Marie: Die Kinder in der Grundschule arbeiten heutzutage sehr viel mit Tablets. Jede Klasse in der Elmerland-Grundschule hat eigene iPads, mit denen die Schülerinnen und Schüler täglich arbeiten. In der Schule gibt es außerdem schon digitale Tafeln.
Und wie ist das mit der Digitalisierung im Krankenhaus?
Hanna: Sie spielt eine große Rolle im Krankenhaus, da alle Patientenakten digitalisiert wurden. Die gemessenen Vitalwerte der Patienten können direkt am Computer abgerufen werden. Das ist ein großer Vorteil. Für die Ärzte ist das mit den digitalen Akten auch leichter, weil sie überall auf die Daten ihrer Patientinnen und Patienten zugreifen können.

Sind eure Praktikumsarbeitsplätze eher frauen- oder männerdominiert?

Nena: Beim Hofgut Pöhl war es ziemlich ausgeglichen, aber generell üben den Beruf mehr Männer aus.
Hanna: Die Pflege ist ein frauendominierter Beruf, so wie die meisten sozialen Berufe. Arzt jedoch ist ein männerdominierter Beruf.
Nena: Und in der Grundschule? Eher frauendominiert, oder?
Marie: Grundschullehrer bzw. Lehrerin in ist definitiv ein frauendominierter Beruf, ja. An der Elmerland-Grundschule gibt es keinen einzigen Lehrer, nur Lehrerinnen.

Was hat euch besonders gefallen?

Nena: Das Melken und das Arbeitsklima.
Marie: Mir hat es besonders gut gefallen, dass ich den Kindern beim Schreiben-Lernen und Rechnen helfen konnte und, dass ich beim Sport- und Kunstunterricht dabei war. Ich fand es schön, dass die Kinder bei Fragen immer zu mir gekommen sind. Was hat dir am besten gefallen, Hanna?
Hanna: Es hat mir sehr gut gefallen, dass mir viel zugetraut wurde und ich in das Team aufgenommen wurde. Ich habe viel über die Bedürfnisse eines Menschen gelernt und wie man sie pflegt.
Nena: Hat euch das Praktikum in puncto Berufsfindung etwas gebracht?
Marie: Es hat mich auf jeden Fall weitergebracht und der Beruf Lehrerin kommt für mich später in Frage. Mir hat die Arbeit mit den Kindern viel Spaß bereitet. Ich habe gelernt, wie man mit Kindern umgeht.
Hanna: Es hat mir sehr geholfen, da ich jetzt weiß, wie der Alltag in einem Krankenhaus abläuft. Ich weiß jetzt auch, wie das Verhältnis zwischen Pflegepersonal und Ärzten ist und, dass man die Aufgaben in einem Krankenhaus nicht unterschätzen sollte. Und bei dir, Nena?
Nena: Mir hat mein Praktikum auf jeden Fall zur Berufsfindung geholfen.

Nach dem Gewinn des Hessentitels Bester Praktikumsbericht 2023 besuchte Elisa Mika alle Klassen der Jahrgangsstufe 9, um ihren Bericht vorzustellen und Tipps zum Verfassen zu geben. Nun haben die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe einige Wochen Zeit, um ihren Bericht zum Betriebspraktikum anzufertigen. In diesem setzen sie sich mit verschiedenen Fragestellungen auseinander, was weiterhin ihrer Berufsfindung dienen soll.

Ein Interview der Schülerinnen Nena Fehl, Hanna Gottwald & Marie Malter.
Plakate von Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und Q2.