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Festival du film arabe de Fameck 2021

مهرجان الفيلم العربي فيلم

Das Comité du Festival du film arabe in Fameck lädt im Rahmen der Städtepartnerschaft seit mehreren Jahren bis zu zwei Schülerinnen oder Schüler des Ulrich-von Hutten Gymnasiums ein, an der Jury jeune teilzunehmen. In diesem Zusammenhang war Anfang Oktober 2021 der Schüler Tom Fehl des Französisch-LKs in der Partnerstadt Fameck, um dort als Mitglied der Jugendjury einen Filmpreis zu vergeben. Über diese spannenden Tage hat er nun einen Bericht geschrieben.

Ein Reisebericht von Tom Fehl:

Anlässlich des 32. französisch-arabischen Filmfestivals in Fameck durfte ich für drei Tage nach Frankreich reisen, um dort die Stadt Schlüchtern innerhalb der „Jury jeune“ im Rahmen der Städtepartnerschaft zu vertreten. Das Festival lockt jedes Jahr viele Interessierte aus nah und fern an, da den Besuchern dort eine Reihe von Filmvorstellungen geboten wird. Zudem küren teils sehr renommierte Künstler der französischen Filmszene jedes Jahr Filme, in unterschiedlichen Kategorien, zum Sieger.

Nach einer langen Zugfahrt kam ich am Freitag den 8. Oktober am Bahnhof in Metz an, wo ich direkt nett empfangen und von einem Fahrer nach Fameck gebracht wurde. Das Festival war bereits in vollem Gange. Nun traf ich das erste Mal auf die anderen Mitglieder der Jury, die bereits vor mir eingetroffen waren. Die Jury bestand aus insgesamt 6 Schülerinnen und Schülern, die aus Fameck selbst kamen oder aus Reims angereist waren. Monsieur Labriet, der Verantwortliche für die Jugendjury, empfing uns sehr freundlich und aß gemeinsam mit uns zu Abend. Gegessen wurde Couscous mit Gemüse und Hähnchen, wobei das gemeinsame Essen neben den Filmen einen wichtigen Teil des Festes ausmachte, da man dabei kulturelle Gegebenheiten der arabischen Welt besser kennenlernen konnte.

Zunächst war ich skeptisch, in Frankreich ganz auf mich allein gestellt zu sein, doch ich gewöhnte mich sehr schnell an die Art der Franzosen zu sprechen und mit Hilfe meiner Kenntnisse aus der Schule mit ihnen auf Französisch zu kommunizieren.


Nach einer angenehmen Nacht im Hotel in Metz wurden wir gut für den Tag gestärkt abgeholt und nach Fameck gebracht, um dort insgesamt vier Filme zu schauen. Nachdem wir die Filme „Mica“ und „Gagarine“ geschaut hatten, gab es Mittagessen. Anschließend wurde die Dokumentation „Meufs de la cité“ gezeigt, woraufhin wir genügend Freizeit hatten, uns die Sehenswürdigkeiten wie die imposante Kathedrale oder einen gerade stattfindenden Marathon in Metz anzuschauen.


La Cathédrale de Metz


Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde der lange und anstrengende Tag mit dem Film „Haut et fort“ beendet, bevor es zurück ins Hotel ging. Die Filme waren entweder auf Französisch oder in einer anderen Sprache aus dem arabischen Raum, dann aber mit französischen Untertiteln. Was zunächst etwas ungewohnt für mich war, wurde mit zunehmendem Kontakt mit der französischen Sprache immer selbstverständlicher.


Jury jeune mit Tom Fehl

Am Sonntag, dem letzten Tag meines Aufenthaltes, trafen sich alle Mitglieder der Jugendjury zur Besprechung und Analyse der gezeigten Filme. Dabei sprachen wir uns dafür aus, dass uns der Film „Gagarine“ am besten gefallen hat, und haben ihn zum Sieger in der Kategorie Jugendfilm gekürt. Er handelt vom 16-jährigen Youri, der in einem Plattenbau in einem der für seine sozialen Probleme bekannten Vororte von Paris aufwächst. Sein Wunsch, Astronaut zu werden und sein persönlicher Widerstand, als seine „Heimat“ aufgrund baulicher Mängel abgerissen werden soll, widersprechen den gängigen Klischees des typischen Pariser Vorstadtbürgers, die fast ausschließlich von hohem Migrationsanteil und sozialen Missständen geprägt sind.

Nach dem letzten gemeinsamen Mittagessen genoss ich alleine bei sommerlichem Wetter den restlichen Tag in Metz, da mein Zug erst am Abend fuhr.

Als Fazit kann ich sagen, dass ich in Frankreich viele schöne und interessante Erfahrungen gesammelt und nette Menschen kennengelernt habe. Ich konnte mich sowohl kulturell als auch sprachlich weiterbilden.

Ich bedanke mich beim Förderverein für Städtepartnerschaften in Schlüchtern, allen Akteuren und Organisatoren des Filmfestes und insbesondere auch bei Monsieur Labriet, der sich während meines Aufenthaltes intensiv um die Jugendjury gekümmert hat. Vielen Dank für diese tolle und bereichernde Zeit!

Tom Fehl, Q3

Bildquellen:
Private Bilder von Tom Fehl sowie https://www.unidivers.fr/event/festival-du-film-arabe-fameck-moselle-2021-10-17/amp/ und Pixabay

Gestaltung: Gaby Stepan, StRn