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So hilft die Sozial-AG!

Seit vielen Jahren wird am UvH die Sozial-AG angeboten, die aktuell von Frau Ruppert und Frau Simon geleitet wird. Dieser Arbeitsgemeinschaft liegt die Idee zugrunde, dass Schülerinnen und Schüler des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums unterstützend bei sozialen Projekten im kommunalen Umfeld mithelfen. Einsatzbereiche sind zum Beispiel die Unterstützung bei der Hausaufgabenbetreuung in Grundschulen, die Mithilfe bei der Tafel oder auch im Altenheim. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, eine andere Tätigkeit zu wählen.

Ich haben mir einen besonderen Einsatzbereich herausgesucht: Ein Jahr lang habe ich auf der Sinntal-Ranch in Weiperz von Christine Burkert mitgeholfen, die dort eine tiergestützte Therapie anbietet. Auf der Sinntal-Ranch liegt der Schwerpunkt auf der Reittherapie für junge Menschen. Bei dieser Therapieform steht die individuelle Förderung über das Medium Pferd im Vordergrund. Im Umgang mit dem Pferd werden die Kinder und Jugendlichen ganzheitlich angesprochen, d. h. körperlich, geistig, emotional und sozial. Die Reittherapie kommt beispielsweise bei ADS/ADHS, Autismus, körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen oder gar bei posttraumatischen Belastungsstörungen zum Einsatz. Das Team der Sinntal-Ranch besteht aus sechs Therapeutinnen und zwei Hausmeister*innen, die für die Versorgung der Pferde und die Stallpflege zuständig sind. Ich habe bei der Therapie des neunjährigen A. geholfen, der unter frühkindlichem Autismus leidet. A. ist in seinen Sprach- und Kommunikationsmöglichkeiten eingeschränkt, er zeigt in alltäglichen Situationen unerwartete Reaktionen bei relativ kleinen Veränderungen.


InteressanterTätigkeitsbereich der
Sozial-AG

Reittherapie mit ganzheitlicher Herangehensweise:

körperlich,
geistig,
emotional und
sozial

Er hat Schwierigkeiten beim Aufbau von sozialen Kontakten und Bindungen. Ziel der Therapie ist es, dass A. über das Medium Pferd in seinen kommunikativen Fähigkeiten gefördert wird und er über den Körperkontakt mit dem Pferd Anspannungen abbaut und offener für Neues wird. Da A. auch Schwierigkeiten bei veränderten Abläufen hat, war es meine Aufgabe, die Vorbereitungen für einen reibungslosen Therapieverlauf zu treffen. Ich habe zunächst das Pferd geputzt und getrenst, so dass die Therapiestunde direkt starten konnte, wenn A. kam. Anschließend habe ich A. mit seiner Therapeutin Selina beim Ausritt begleitet. Bei unvorhergesehenen Situationen und Reaktionen konnte ich mich um das Pferd kümmern, sodass Selina sich ausschließlich auf A. konzentrieren konnte.

Unterwegs hat man unterschiedliche Kommunikationsmöglichkeiten mit A. geübt, in dem er z. B. den Weg selbst bestimmen durfte und mit Gesten gezeigt hat, wo er entlang wollte. Es wurden Tiere und Dinge benannt und nachgesprochen, Lieder gesungen oder Melodien gesummt.

Zurück am Stall habe ich dann wieder die Versorgung des Pferdes übernommen, sodass Selina A. verabschieden konnte und die Möglichkeit hatte, sich mit den Eltern auszutauschen.

So schaute ich auf ein lehrreiches, manchmal anstrengendes, aber vor allem schönes und fröhliches Jahr auf der Sinntal-Ranch und der Sozial-AG zurück.

Ein Beitrag von Mia Lone Riefer – Schülerin der E1