AllgemeinOberstufe und AbiturSchulleitung

Tschechien war eine Reise wert!

Der gesamte Abiturjahrgang des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums begab sich im Herbst auf Abschlussfahrt in Prag. Dazu bestiegen an einem frühen Morgen die 80 Schülerinnen und Schüler mit den vier Geschichtslehrern Herrn Brasch, Herrn Schneider, Herrn Jonas und Herrn Seidl sowie Frau Klipper die zwei Busse und dann konnte die Fahrt auch schon beginnen.

Samstag
Hinfahrt ~ Stopp in Pilsen
St. Bartholomäus-Kathedrale, Pilsen

Auf der Hinfahrt machten wir einen Stopp in Pilsen, wo sich jeder die Altstadt auf eigene Faust anschauen konnte und anschließend ging es dann weiter nach Prag zu unserem Hotel. Nach der Zimmereinteilung hatten alle Zeit, ihre Sachen auszupacken und zu Abend zu essen. Das Abendprogramm war dann zur individuellen Gestaltung gedacht. Manche ruhten sich von der Fahrt aus, andere erkundeten Prag und besuchten Verschiedenes. Den Abend ließen dann fast der ganze Jahrgang und die fünf Lehrer in einer Disco bei Hits aus den 80ies und 90ies ausklingen. Herrn Seidl sei gedankt für diese tolle Empfehlung!

Sonntag
Prag: Busrundfahrt ~ Karlsbrücke ~ Moldau etc.

Am nächsten Morgen ging es dann gleich mit einer Busrundfahrt und einer anschließenden Stadtführung in Prag weiter, wo uns tschechische Stadtführerinnen die Prager Sehenswürdigkeiten wie die Karlsbrücke, die Moldau oder auch die Astronomische Uhr am Rathaus zeigten und uns auch mit der reichhaltigen Geschichte dieser besonderen Stadt vertraut machten. Den imposanten Burgbereich, den Hradschin, besuchten wir dann schließlich nachmittags, wo wir uns auch den Veitsdom näher anschauten. Der Abend war dann wieder zur individuellen Gestaltung.

Karlsbrücke
Die Tutorenkurse von Herrn StR Jonas und Herrn StR Seidel
Moldau
Burgbereich Hradschin
Die Tutorenkurse von Herrn StR Brasch und Herrn StD Schneider
Montag
Jüdisches Leben

Am Montag gab es dann einen Einblick in das jüdische Leben und wir erfuhren etwas über Prag während der NS Zeit. Die vier Kurse besuchten dabei insgesamt vier Synagogen, das jüdische Viertel und auch einen jüdischen Friedhof und bekamen von ihren tschechischen Stadtführerinnen die verschiedensten Geschichten über die Vergangenheit erzählt. Am Abend stand dann das Schwarze Theater, eine Prager Besonderheit, auf dem Programm. Der gesamte Jahrgang begab sich gemeinsam mit den Lehrkräften auf den Weg und bekam eine 1,5-stündige Vorführung, die auf allgemeine Begeisterung stieß.

Jüdisches Viertel
Jüdischer Friedhof
Synagoge
Schwarzes Theater
Dienstag
Theresienstadt

Die ganztägige Exkursion zum ehemaligen KZ Theresienstadt stand dann am nächsten Tag an. Eine interessante, aber auch bedrückende Führung verdeutlichte uns die Zustände in der NS-Zeit, in der Juden und andere verfolgte Minderheiten leben mussten. In einer engen Zelle mit hunderten von anderen Leuten oder in Dunkelkammern zum Sterben verdammt. Die meisten Juden bekamen kein Essen und hatten auch keine wirkliche Möglichkeit für ein bisschen Körperhygiene. Nach dieser doch sehr einprägsamen Erfahrung ging es für uns weiter zum jüdischen Friedhof Terezín und einem Krematorium, wo wir die Verbrennungsanlagen besichtigen.
Zum Abschluss besuchten wir noch die Stadt Leitmeritz, die Partnerstadt Fuldas, wo wir die Gelegenheit bekamen, uns umzuschauen und auch die böhmische Küche näher kennenzulernen. Anschließend gab es noch eine kleine Führung durch die Stadt, bevor dann alle wieder die Busse bestiegen und es zurück zum Prager Hotel ging.

KZ-Gedenkstätte Theresienstadt
Mittwoch
Skoda-Werk & Böhmische Wälder

Ein weiteres Highlight war sicherlich der Besuch des Škoda-Werks Mladá Boleslav, einer VW-Tochter, inklusive einer Führung durch die Produktion und der Erkundung des Museums, wo es eine Ausstellung vieler alter, aber auch neuer Škoda-Autos gab.

Der Nachmittag wurde für eine Wanderung in den Böhmischen Wäldern genutzt, in denen sich die Kurse Brasch und Schneider „geleitet“ von der tschechischen Führerin Erika verliefen. Aus einer geplanten 3, 5 Km-Wanderung wurde eine über 6, 5 km-lange Tour, was bei manchen nicht auf Begeisterung stieß, regnete es auch noch. Alles in allem, besonders landschaftlich, war es aber ein lustiges Erlebnis und auch Erika sagte zum Schluss: „Sie haben mehr Kilometer gemacht als geplant war, aber Sie haben es geschafft.“

Donnerstag und Freitag
Astronomische Uhr und Karlsbad

Der Donnerstag war für alle ein Tag zur freien Verfügung und er wurde nicht nur in den Hotelzimmern verbracht. Viele gingen noch einmal in die Stadt, um dort zu shoppen oder um sich das Spektakel der Astronomischen Uhr zur vollen Stunde einmal anzuschauen. Manche besuchten den Prager Zoo, der zu den vier besten und schönsten der Welt gehört.

Freitag war unser letzter Tag und so mussten wir nach einer sehr schönen und erlebnisreichen Woche wieder die Heimreise nach Schlüchtern antreten. Doch bevor es auf direktem Weg nach Hause ging, machten wir noch einen kurzen Halt in Karlsbad, das nicht nur wegen seiner Oblaten, sondern auch aufgrund der Karlsbader Beschlüsse von 1819 bekannt ist.

Astronomische Uhr

Diese Studienfahrt war ein voller Erfolg und es waren sich alle einig, dass es nicht immer ein besonders weit entferntes Reiseziel braucht, um ein einzigartiges Erlebnis zu werden. Prag war eine sehr gute Wahl und auch den nachfolgenden Jahrgängen können wir nur empfehlen, ihre Abschlussfahrt dorthin zu machen.

Zum Schluss noch einen Dank an Herrn Brasch, der hauptsächlich für die Organisation zuständig war. Auch der Landeszentrale für politische Bildung und dem Förderverein sei gedankt, dass die Fahrt durch großzügige Zuschüsse für uns im Bereich des Möglichen war.

Text und Fotos:
Janina Harner (Q3) sowie StR Claudius Brasch